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EMILE DURKHEIM

von Phil Bartle, PhD

übersetzt von Seraina Caviezel

revidiert von Silke Reichrath


Arbeitsblatt

eine sehr kurze Zusammenfassung

Dem vielseitigen Ansatz von Durkheim kann auf unterschiedliche Art begegnet werden.

Er wollte, dass die Soziologie eine Wissenschaft sei, die sich von anderen Wissenschaften und akademischen Disziplinen unterscheide.

Er wollte den „Reduktionismus“ umgehen, der bedeutete, Ansätze zur Erklärung von sozialen Phänomen auf psychologische oder individuelle Ursachen zu reduzieren.

Er gab uns ein erstes Verständnis des soziologischen Ansatzes, dass, obwohl Kultur und Gesellschaft im Individuum getragen werden, sie über diese Realitätsebene, über das Individuum, hinausgehen.

Seine Studien über Suizid sind für unser Verständnis dieser soziologischen Ansicht aufschlussreich.

Suizid ist ein Akt, welcher nicht einfach durch die Befragung von Individuen untersucht werden kann –– diejenigen, die erfolgreich sind, sind in der Regel tot, während ein erfolgsloser Suizidversuch eher als Hilferuf interpretiert werden muss, was zu unserem Verständnis von Suizid nicht beiträgt.

Er verglich Suizidraten miteinander und erkannte, dass sie sich je nach Staatsangehörigkeit, Religion, Geschlecht, Zivilstand und religiöser Angliederung unterschieden, dass aber die Raten für jede Kategorie beständig blieben.

In Bezug auf diese Raten prägte er den Begriff „Sozialer Tatbestand“ und sagte, wir sollen soziale Tatbestände mit sozialen Fakten erklären und nicht mit psychologischen oder biologischen Fakten.

Er sagte, dass ein größerer Grad der Verbundenheit mit kleinen Gruppen in unserer Umgebung zu einer größeren Verbundenheit mit der weiteren Gesellschaft führe.

Diejenigen mit wenigen sozialen Beziehungen, einen Zustand, den er „Anomie“ nannte, haben weniger Druck, sich sozialen Werten und Erwartungen anzupassen und begehen mit grösserer Wahrscheinlichkeit Selbstmord oder andere unangebrachte Handlungen.

Das Konzept des sozialen Tatbestandes beruht auf Kroebers Denkansatz, aus welchem der Begriff „Super-Organisch“ hervorging.

Er analysiert den „Klebstoff“, der die Gesellschaft zusammenhält, und nennt ihn „Solidarität“. Er weisst darauf hin, dass in einfacheren Gesellschaften die Solidarität auf Gleichheit und Konformität beruht; er nennt dies „mechanische Solidarität“.

In komplexeren Gesellschaften, in denen nicht nur eine größere Arbeitsteilung in produktiven oder ökonomischen Bereichen besteht, sondern auch eine größere Diversität von Rollen und Verantwortungen im Allgemeinen, wurden oder werden wir durch die gegenseitige Abhängigkeit zusammengehalten.

Er führte uns zu unserem ersten soziologischen Verständnis des Verhältnisses zwischen Individuum und Gesellschaft, in welchem Bereich er allgemein anerkannten Gedanken oder Ansichten widersprach.

Unser Menschenverstand sagt uns, dass unsere Gesellschaft von Individuen aufgebaut und kontrolliert sei. Durkheim zeigte uns, dass Individuen Produkte der Gesellschaft sind, und dass die Gesellschaft verschiedene Eigenschaften hat, die über die Individuen hinausgehen und nicht über deren Verhalten erklärt werden können.

Die klassische Ansicht des Funktionalismus leitet sich von den Schriften Durkheims ab.

Ein weiterer wichtiger Punkt (nicht Durkheims, sondern meinerseits) ist, dass wir die Gesellschaft oder Kultur nicht anthromorphisieren sollten.

Ich habe dieses Wort in den „Schlüsselbegriffenauf der Gemeinschaftsstärkungs-Seite erklärt. Eine Gesellschaft kann nicht denken, sie kann nicht fühlen, sie kann nicht urteilen, sie kann nicht sehen, oder viele andere Dinge tun, die der individuelle Mensch tun kann.

Das ist ein Teil der soziologischen Sichtweise.

Siehe Schlüsselbegriffe: Sozialer Tatbestand.

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Zuletzt aktualisiert am 2012.10.16

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