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DIALEKTISCHER MATERIALISMUS

von Phil Bartle, PhD

übersetzt von Seraina Caviezel

revidiert von Silke Reichrath und Martina Sander


Arbeitsblatt

"Eine erste Theorie des sozialen Wandels"

Die Gedanken Karl Marx über Wandel beruhten auf den Schriften eines Philosophen, GWF Hegel, welcher das Konzept der Dialektik entwickelte.  Dieses Gedankengut basierte auf der Idee, dass alles einen Keim der Selbstzerstörung enthalte, dass aber aus der Asche dieser Zerstörung eine neue Form entstehe.  Dieser Zyklus wurde als These, Antithese und Synthese beschrieben.

Manche Leute sehen darin Ähnlichkeiten mit klassischen griechischen und lateinischen Mythen über den Vogel Phönix, der zu nahe an die Sonne fliegt und verbrennt, sowie mit Entstehungsmythen des Athapaskan-Volkes aus den Grossen Ebenen Nordamerikas.

Marx wendete diese Idee der Dialektik auf die Gesellschaft an, indem er sagte, dass aller Wandel einen materialistischen Ursprung habe  Dies bedeutet in unseren Worten, dass der Ursprung des Wandels in der kulturellen Dimension der Technologie und Ökonomie liegt.  Als die Technologie sich von Jägern/Sammlern zum Ackerbau (Gartenbau/Viehzucht), dann zur industriellen Revolution entwickelte, bewirkten diese technischen Veränderungen auch einen Wandel in der sozialen Organisation der Gesellschaft sowie in deren Glaubens- und Wertvorstellungen.

Einfache Jäger- und Sammer-Gesellschaften, sagte er, hätten einen „primitiven Kommunismus“.  In Ackerbau-Gesellschaften, die er feudal nannte, bestände der Hauptkonflikt zwischen den Landbesitzern oder der Aristokratie und denen, die das Land bearbeiteten oder den Leibeigenen.

Die Hauptquelle der Konflikte im Industriezeitalter läge zwischen:

  • den Arbeitern, die er Proletariat nannte (vom lateinischen), die überlebten, indem sie ihre Arbeitskraft verkauften, und

  • den Fabrikbesitzern, die er Bourgeoisie nannte (ein Wort, das denselben Ursprung wie Burg und Bürger hat), welche diese Arbeit brauchten, um Profit daraus zu schlagen.

Die ausgebeutete Klasse wurde vom Wandel begünstigt und profitierte von einer grösseren Gleichberechtigung, während die ausbeutende Klasse sich gegen diesen Wandel wehrte.  Weil die Gesellschaft den Keim der Selbstzerstörung in sich trägt, wurde der zerfallende Kommunismus durch den Feudalismus ersetzt, bis dieser ebenfalls zerfiel und durch den Kapitalismus ersetzt wurde. Marx erwartete, dass der Kapitalismus, aufgrund der Spannungen zwischen Arbeitern und Besitzern, ebenfalls zerfallen werde und die daraus entstehende Revolution im Kommunismus münden werde, bei dem der Staat allmählich verschwinde und die Ökonomie auf dem Slogan basiert wäre: „Jeder nach seinen Fähigkeiten; jedem nach seinen Bedürfnissen.“

Dieser Ansatz wird dialektischer Materialismus genannt.

Marx, der 1883 starb, erwartete eine kommunistische Revolution, die aus den Spannungen zwischen Arbeitern und Fabrikbesitzern hervorgehen würde. Ironischerweise fanden die zwei bedeutendsten kommunistischen Revolutionen in Russland (1917) und China (1949) statt, zur Zeit der Revolution beides feudale Agrargesellschaften.

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Zuletzt aktualisiert am 2012.10.16

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