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DAS AUSWÄHLEN EINER GEMEINDEKriterien um Gemeinden für eine Mobilisierung auszuwählenvon Phil Bartle, PhDübersetzt von Stephanie ManchuGewidmet an Gert LüdekingArbeitsblattWelche Gemeinden sind für eine Mobilisierung am geeignetsten?Einleitung: In einigen Umständen müssen Sie eine Gemeinde auswählen; in anderen ist dies schon für Sie getan worden. Wenn Sie in dieser Angelegenheit eine Wahl haben, wird Ihnen dieses Dokument bei ihrer Auswahl leiten. Diese Diskussion ist für Mobilisierer sowie deren Leiter. Varianten in Wahlmöglichkeiten In den meisten Fällen ist eine Gemeide schon für Sie ausgewählt worden. Vielleicht arbeiten sie für eine Nichtregierungsorganisation (NRO), oder ein Projekt, bei den vorherbestimmte Gemeinden ihre Eingriffe erhalten. Vielleicht sind Sie ein Teil eines Regierungsplanungsprozesses (örtlich, provinziell, Bezirks), das schon entschieden hat, welchen Gemeinden gedient wird. Immer mehr der großen örtlichen Wasserprojekte wenden den DRA (Nachfrageorientierten Ansatz) an. Dies bedeuted, dass manchmal eine öffentliche Meldung gemacht wird, bei welcher die Hilfe für Wasser und dessen Sanitation angeboten wird. Die Gemeinden müssen dies beantragen, sowie eine festgelegte Reihe von Kriterien erfüllen. Erst wenn eine Gemeinde für solche Hilfe ausgewählt ist, wird ein Mobilisierer zu ihnen geschickt. Vielleicht bekommen Sie ein Schema, wie zum Beispiel die Dörfer, welche der örtlichen Hauptstadt am nächsten liegen, oder Gemeinschaften, die eine gewisse Anzahl überschreiten. Sie müssen dann jede Gemeinschaft der Reihe nach bei Größe und Entfernung auswählen. Diese beliebigen Kriterien bedeuten, dass Sie keine Wahl darüber haben, welche Gemeinde als erstes, zweites, drittes, und so weiter, ausgesucht wird. Wo Sie eine Wahl haben, gibt es viele Möglichkeiten, bei dem die Wahl festgelegt sein könnte. Vielleicht sind Sie ein Manager oder Koordinator eines bestimmten Gebietes (z.B. Bezirk) und möchten Gemeinden innerhalb dieses Gebietes auswählen, zu dem Sie mehrere Mobilisierer schicken möchten. Oder Sie sind ein Mobilisierer in einem bestimmten Gebiet, und möchten Gemeinden innerhalb dieses Gebietes auswählen. Unter solchen Umständen können sie einige von den Stärkungsprinzipien, die in verschiedenen Stellen dieser Website erklärt werden, anwenden, um Gemeinden der Reihe nach oder nach Zeitspanne auszuwählen. Wenn Sie ein Mobilisierer mit solchen Wahlmöglichkeiten sind, soll Ihnen dieses Dokument bei dem Treffen dieser Entscheidungen leiten. Falls Sie ein Manager von Mobilisierern sind, raten wir Ihnen, wie beim Mitbestimmungsmanagement, sich vollständig mit ihren Mobilisierer(n) zu Verständigen. Einigen Sie sich über welche Gemeinden ausgewählt werden sollten, und wann bei denen eingegriffen wird. Wenn Sie ein freiwilliger oder eigenständiger Aktivist sind, können sie eine Variante von Kriterien benutzen, aber die, die hier verzeichnet und erklärt werden, könnten in ihrem Entscheidungsprozess nützlich sein. Warum sollte eine Gemeinde ausgewählt werden? Es gibt zwei Hauptkriterien, von denen Sie eine Gemeinde für Ihren Mobilisierungseingriff auswählen sollten. Diese sind (1) Bedarf und (2) Wahrscheinlichkeit auf Erfolg. In einer volkommenen Welt, wo vielleicht alle Gemeinden zu den selben Eingriffen im gleichen Maße ansprechen, würde die Auswahl einer Gemeinde einfach sein. Bei den am unvermögensten Gemeinschaften, jene mit dem geringsten Guthaben und fast ohne Stärke, sollte ein Mobilisierer zuerst arbeiten. Die Welt ist nunmal nicht volkommen. Eine weitere Kriterie für die Auswahl muss Vorrang haben. Es gibt viele Gründe warum eine Gemeinschaft nicht für soziale Animation gewählt wird: Wenn diese vermutlich nicht anspricht oder wenn alle Mobilisierungsbemühungen vergebens sind. Die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg, nicht lediglich Bedarf, ist ein wichtiger Faktor. Das Versagen kann den Ruf der Mobilisierer beschädigen und Erfolg kann weitere Mobilisierung fördern. Wenn eine Gemeinde mobilisiert wird, handelt es sich im Falle eines Misserfolgs, von einer Verschwendung von Mitteln (Gehalt der Mobilisierer, Zeit, Arbeitsvermögen). Im Großen und Ganzen können wir auf Stärke aufbauen, und Stärke kommt von Erfolg. Faktoren, die den Erfolg beeinflussen: Wenn Sie die Gemeinden, zu denen Mobilisierer geschickt werden sollen, wählen müssen, dann brauchen Sie einige Auskünfte darüber. Um vorherzusagen, bei welchen Gemeinden die Mobilisierungsbemühungen am erfolgreichsten sein würden, sind solche Auskünfte nützlich. Gibt es ein dringendes Bedürfnis oder Problem in einer Gemeinde? Wenn ja, kann es als Schwerpunkt dienen? Wenn die Mitglieder der Gemeinde sich über das bestimmte Problem einig sind, welches ihnen gegenübersteht, kann es der Grundstein eines anfänglichen Mobilisierungserfolges sein. Gab es vorherigen Erfolg bei der Mobilisierung, Selbstmobilisierung? Merken Sie an, dass wir das Wort "Erfolg" verwendet haben. Vorherige Mobilisierung ist kein Vorzug, und kann, falls es von den Mitgliedern der Gemeinde als Fehlschlag gesehen wird, sogar ein Nachteil sein. Wir benutzen auch das Wort "Selbstmobilisierung." Falls einige Mobilisierung ohne Ausseneingriff stattgefunden hat, dann hat die Gemeinde einen inneren Vorzug, den ein guter Mobilisierer zu Nutzen machen soll. Was halten die Ortsbehörden (Vorsitzende, Beamte) davon? Zeigen sie Bereitschaft, Anteilnahme, Kenntnis? Örtliche Leitfiguren und Beamte sind bei den Stärkungsmethoden selten ein Pluspunkt, denn sie suchen oft nach Fremdmitteln, wobei sie sich meist der dadurch entstehenden Abhängigkeitsgefahr, unbewusst sind. Wenn sie dazu bereit sind, sich von Ihnen die Stärkungsmethoden erklären zu lassen, und auch die langfristigen Vorteile zu sehen, die ihnen (und deren politisches Bestreben) bevorstehen, dann können sie möglicherweise Verbündete sein. (siehe Politiker). Ihr Hauptanliegen ist, dass sie Ihrer Arbeit nicht im Wege stehen. Ohne deren Genehmigung, wenn auch nur passiv, kann die Mobilisierung Gefahr laufen, ausgebeutet oder untergraben zu werden. Wie steht es mit dem Verkehr und dem Informationsaustausch von und zu der Gemeinde? Gibt es das ganze Jahr über Zugang zur Gemeinde? Gibt es eine Allwetterstraße? Regen und Überflutungen (in tropischen Ländern) oder Schnee (bei Gemeinden von oder nahe der Arktis) können eine Gemeinde für einige Teile des Jahres unzugänglich machen. Dies wird die Mobilisierung aufhalten. Gibt es das ganze Jahr über funktionierende Telefone? Sogar wenn die Straße gesperrt ist, können funktionierende Telefone bei der Mobilisierung nützlich sein. Wenn es Internet-Service oder sogar nur email-Service gibt, könnte dies auch nützlich sein; Insbesonders wenn es während Teilen des Jahres keinen Zugang gibt. Welche soziale Organisation herrscht in der Gemeinde? Ist sie für Selbsthilfe empfänglich? In diesem Fall ist es notwendig, ein Soziologe zu sein. Sie und Ihre Mobilisierer müssen nicht nur fähig sein, etwas Sozialforschung zu betreiben, aber auch die Information von einer Sozialperspektive sehen zu können. (Siehe Kultur um zu sehen, wie das Gesellschaftswesen einer Gemeinde über die einzelnen Personen, die es verfassen, hinausgeht). Wenden Sie sich zu dem Modul an Gemeinschaftsforschung. Die von Mobilisierern gesammelte und berichtete Information muss geordet und in ein Management Information System (MIS) gegeben werden, damit sie nach Bedarf schnell und einfach wieder aufgerufen werden kann. Die Information soll Sie bei der Entscheidung auf die am geeignetsten Gemeinde leiten. Dabei sollen Sie die Gemeine auswählen, die am meisten zur positiven Einstellung der Mobilisierung beiträgt. Wie Ihre Mobilisierer Aufzeichnungen machen, sowie Grund und laufende Forschungsstudien betreiben, und wie Sie ihnen dabei leiten, ist unerlässlich. Gibt es mögliche Anführer, welche den Mobilisierungs und Stärkungsprozess fördern? Können sie ausfindig gemacht werden? Können sie in den notwendigen Kenntissen ausgebildet werden? Würden sie dem Gemeindestärkungsprozess entgegenkommen? Wie groß ist die Gemeinde? Ist sie zu klein um in Selbsthilfeaktivitäten mitzumachen? Ist sie zu groß um organisiert zu werden? Gibt es Konflikte in der Gemeinde? Zu welchem Grad gibt es Uneinigkeiten? Besteht eine große Möglichkeit, eine Organisationseinheit zu leiten. Gibt es Gewalt in der Gemeinde? Gibt es Gangs auf den Straßen, die sich gegenseitig bekämpfen? Werden ethnische (und sprachliche, und religiöse) Unterschiede geduldet? Obwohl Uneinigkeiten nunmal zum Leben gehören, ist es möglich, diese bei dem Mobilisierungsprozesses zu mindern? Spricht die Gemeinde auf einheitliches Zusammenarbeiten an? Um dies zu beantworten, brauchen Sie etwas soziologische Auswertung. Diese Fragen beziehen sich alle auf den Zustand der Gemeinden. Dessen Antworten werden Sie besser darauf vorbereiten, eine geeignete Voraussage über den Erfolg einer Mobilisierungsbemühung zu erstellen. Eine Gemeinde, die eher dazu bereit ist, mobilisiert zu werden und dadurch eher eigenständig wird, ist in der Wahl für das Mobilisierungsprogram vorrängig. Schlussfolgerung: Es gibt zwei wichtige Kriterien, auf welche Sie die Auswahl einer Gemeinde für Mobilisierung basieren sollen, Bedarf (die Ärmsten zuerst) und die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg. Wenn Sie für mehrere Gemeinden zuständig sind, sollen diese in jeder erkennbar sein. Falls sie eine von mehreren Gemeinden auswählen müssen (sagen wir mal innerhalb eines geografishen Gebietes), dann wählen sie die Gemeinden, welche die Unterstützung am nötigsten haben und zugleich am besten auf den Stärkungseingriff zusprechen. ––»«––Einen Graben ausheben: © Copyright 1967, 1987, 2007 Phil Bartle
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