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DAS ABHÄNGIGKEITS-SYNDROMvon Phil Bartle, PhDübersetzt von Miriam WendlandArbeitsblattWas kann man ändern, wenn es Gemeindemitgliedern an Eigenständigkeit mangelt?Mit dem "Abhängigkeits-Syndrom" ist die Einstellung und Überzeugung gemeint, dass eine Gruppe ihre Probleme nicht ohne Hilfe von außen lösen kann. Es ist eine Schwäche, die durch Wohltätigkeit noch unterstützt wird. Warum bekämpfen wir diese Abhängigkeit? Wenn eine außenstehende Behörde, sei es eine Zentralregierung, eine internationale NRO oder eine Hilfsmission zu einer Gemeinde kommt und Teil einer Infrastruktur (z.B. eine Wasserversorgung) baut, ist es selbstverständlich für die Gemeindemitglieder es als Besitz dieser außenstehenden Behörde anzusehen. Falls diese außenstehende Behörde irgendwann die Gemeinde verlässt oder deren Geldmittel versiegen, sehen die Gemeindemitglieder wenig Anlass diese Anlage zu reparieren, zu warten und weiter in Betrieb zu halten. Damit die Gemeindemitglieder sich weiter um diese Anlage kümmern, sie nutzen und regelmäßig warten, muss ein Verantwortungsbewußtsein für diese Anlage entstehen. Dieser Sinn für Verantwortung der Gemeinde kommt oft wenn sie diese Anlage als "eigen" bezeichnen. Die Gemeinde muss als Ganzes am Entwicklungsprozess der Anlage (d.h. Planung und Management) eingebunden sein und sich freiwillig an den Kosten des Baus beteiligen, sonst kann auch kein Sinn für Verantwortung oder Eigentum entstehen. Sie würde nicht effektiv genutzt, unterhalten und gewartet werden. Man kann unmöglich erwarten, dass Teile einer Infrastruktur gebaut werden, die nicht gewartet und unterhalten werden müssen. Das wäre wie nur einmal auf Vorrat essen. Aufgrund wachsender Einwohnerzahlen kommen Regierungen jedes Jahr an immer weniger pro-Kopf-Ressourcen. Deshalb ist es für Gemeinden nicht länger möglich, abhängig, im Hinblick auf den Bau von Infrastruktur, von Zentralregierungen zu sein. Dasselbe gilt für internationale Geber: Regierungen von wohlhabenden Ländern, die UN, die Weltbank und internationale NROs haben einfach nicht ausreichend Ressourcen um jedem Lanz, ganz unabhängig davon wie gut der Zweck auch sein mag, auf der Welt zu helfen. Glaubte man früher, dass die Eigenständigkeit einer Gemeinde an sich etwas Gutes sei, da es den Grundstein für Demokratie, Menschenrechte, Entwicklung und Menschenwürde legte, so geht man heute noch weiter. Wenn Gemeinden nicht immer eigenständiger und stärker werden, so können diese sich nicht weiter entwickeln und Armut und Apathie werden sie schlussendlich zerstören. Abhängigkeiten vorzubeugen ist Ihr primäres Ziel. Die Abhängigkeit in der Gemeinde muss bei jeder Maßnahme, die Sie machen, reduziert werden. Wenn Sie eine Gemeindeorganisation trainieren, wie sie an Ressourcen herankommen, dann muss der Mobilisierer dies immer im Hinterkopf behalten und entsprechend handeln. Eine Geberagentur sollte vermeiden, etwas ganz umsonst einer Gemeinde zu spenden; dies fördert Abhängigkeit. Gemeindemitglieder sollten immer motiviert werden, dass sie das Projekt selber durchführen können und dass Sie jederzeit ansprechbar sind, um einige Kompetenzen zu stellen und Tipps zu geben, aber die Arbeit muss von der Gemeinde durchgeführt werden. Wird dieses Prinzip auf die Finanzierung eines Gemeindeprojekts übertragen, dürfen Sie nie eigene finanzielle Mittel anbieten. Die Methoden auf diese Webseite heißen Gemeinde- Stärkungsmethoden; speziell ausgelegt um Abhängigkeiten zu bekämpfen. Sie als Mobilisierer können der Gemeinde Richtlinien zur Beschaffung von Geldern oder anderen Ressourcen geben, wie Konten transparent und einfach gehalten werden, und wie Sachspenden in finanzielle umgewandelt werden können. Sie müssen aber immer darauf hinweisen, dass das eigentliche Eintreiben der Ressourcen von der Gemeinde oder deren gemeindenaher Organisation (z.B. Führungsausschuss) ausgeführt werden muss und nicht von Ihnen. ––»«––Gemeindebeitrag: © Copyright 1967, 1987, 2007 Phil Bartle
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