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DIE KOORDINATOREN EINWEISEN

Leitfaden für den Ausbilder

von Phil Bartle, PhD

übersetzt von Helene Sterzl


Leitfaden des Ausbilders

Wie bringen wir gewöhnliche Menschen dazu, Gemeindekoordinatoren zu werden?

Wenn das Organisieren von Gemeinden das Wichtigste in ihrer Stärkung ist, wie bringen wir dann die Fähigkeiten des Organisierens den Personen bei, die dies lernen möchten? Die Trainingsunterlagen in diesem Modul werden potentiellen Mobilisierern helfen, die benötigten Prinzipien und Fähigkeiten zu lernen. Wenn Sie deren Training durchführen, dann sollten Sie wissen, wie die Arbeitsblätter in diesem Modul zu verwenden sind.

Wie zuvor, raten wir Ihnen, sich das Modul für Trainingsmethoden anzuschauen, das allgemeine Richtlinien auflistet. Dieses Dokument konzentriert sich darauf, Fähigkeiten zum Organisieren zu erläutern. Diese Fähigkeiten sind eine Kombination an Organisierungskenntnissen von Gewerkschaften und Trainingskenntnissen von Führungskräften.

Wir schlagen auch vor, dass Sie sich das Modul der Funktionalen Alphabetisierung durchlesen. Dort raten wir, dass Ausbilder nicht einfach konventionelle Methoden kopieren, sondern mit einfachen Grundsätzen beginnen und daraus neue und frische Methoden schaffen.

Praxistraining

In diesem kurzen Arbeitsblatt bringen wir den Ausbildern nahe, dass Gemeindemitglieder das Planen erlernen, indem sie selbst etwas planen. Es wiederholt eben jene Grundsätze, die wir Ihnen empfehlen, in der Ausbildung von Mobilisierern zu verwenden. Erinnern Sie die Praktikanten daran, dass konventionelle Bildungsinstitute einen bestimmten Lehrplan haben, und die Studenten beurteilt werden, wie gut sie Fragen in Examen beantworten (oder Studienarbeiten machen). Sie werden als erfolgreich beurteilt und bewertet, je nachdem wie gut sie zeigen können, was sie gelernt haben.

Im Praxistraining jedoch sollten die Personen, die wir ausbilden, und die Art und Weise, wie gut sie die benötigten Fähigkeiten erlernen, beurteilt werden, und zwar durch ihre Handlungen nach ihrer Ausbildung, nicht durch Examen, Aufsätze oder Prüfungen, die nur die Fähigkeit zeigen, dass sie in der Lage sind, Klausuren zu bestehen. Dies ist unkonventionelles Training. Wir vertreten das Prinzip, den Praktikanten deutlich zu machen, dass sie nicht ihre Gemeindemitglieder in Schulen senden sollen, um Prüfungen zu bestehen, sondern sie lernen lassen, indem sie handeln. Sie sollten beurteilt werden hinsichtlich dem, was sie tun, anstatt jenem, was sie lernen. Ihre Ausbildung sollte hier das Planen und Entwerfen von Plänen zur Erzielung von spezifischen Gemeindezielen sein. Die Gemeindemitglieder sollen sich hier selbst organsieren (mit der Leitung des Ausbilders, der als ihr Gemeindemobilisierer agiert), um so diese Ziele (ausgedrückt in der Form eines Projektes) zu verwirklichen. Beurteilen Sie die Ausbildung der Gemeindemitglieder betreffend dem, wie erfolgreich sie sich organisieren können, um ihre Pläne zu erzielen.

Also, lassen Sie die Praktikanten als Gruppe so tun, als ob sie zusammen eine Gemeinde wären.

Organisieren Sie sie dazu, um über die gewünschten allgemeinen Änderungen in der Gemeinde zu entscheiden und diese zu planen, und dann ein Gemeindeprojekt zu entwerfen. Verwenden Sie den Plan als Diskussionsschwerpunkt, und bringen Sie Ihre Praktikanten dazu, den Unterschied zwischen (1) dem Organisieren zum Entscheiden und (2) dem Organisieren zum Handeln zu erkennen. Lassen Sie die Praktikanten auch über die verschiedenen Grundsätze sprechen, auf die Sie sowie die Praktikanten sich beim Organisieren und Planen berufen haben. In dem Trainingsseminar liegt die Beurteilung dem zu Grunde, wie gut sie das Planen durchgeführt haben.

In Ihrer allgemeinen Arbeit, basiert die Bewertung der Praktikanten darauf, wie gut diese die Gemeindemitglieder dazu ermutigen, ein Gemeindeprojekt zu wählen und zu planen.

Das Komitee bilden

Diese Lehrstunde kann Spaß bereiten, dabei aber auch die Augen öffnen. Am besten funktioniert dies mit einer Guppe von mindestens 20 Personen. Vielleicht möchten Sie sich diesen Teil für die Lehrstunden nach dem Gemeinschaftplanen und Projektentwurf aufheben, oder mit diesen verbinden. Die ganze Trainingseinheit für dieses Modul kann in einer Gesamtlehrsitzung organisiert werden, die einen ganzen Tag durch Mittags- und Teepause dauern kann.

Die Grundidee ist, dass Sie eine ganze Gruppe an einem Spiel beteiligen lassen, mit keiner Person in der Rolle des Zuschauers (Besucher und Gastredner in dem Seminar müssen ebenfalls an dem Spiel teilnehmen, und nicht bei Seite stehen und beobachten; ihr Beobachten selbst wird die Kreativität und den freien Fluss an Innovationen und Variationen stören). Die Aufgabe besteht darin, die Gruppe als Gemeinde handeln zu lassen, ein Komitee zu wählen, um Pläne für die gesamte Gemeinde zu machen, und das erste Gemeindeprojekt zu entwerfen, und zwar auf so eine Weise, dass alle Mitglieder der Gemeinde aktiv an dem Prozess teilnehmen. Das Szenario zu planen ist genauso Teil des Trainingsprozesses wie das Spielen der Rollen an sich. Wie mit den meisten Rollen- und Simulationsspielen, ist es am Ende wichtig, im Nachhinein eine Plenarsitzung zu haben, um sich erneut anzuschauen und zu besprechen, was passiert ist. Fragen Sie in dieser Sitzung, was genau aus diesem Spiel gelernt werden kann, das angewendet wird, wenn man vor Ort mobilisiert und organisiert.

Es ist ein wertvoller Bestandteil, eine Person als jeweiligen Rollenspieler und ein oder zwei "Berater" zu dieser Person zu bestimmen. Die Berater werden "Auszeit" einberufen, um den Rollenspieler zu beraten, und eventuelle zusätzliche Zeit dazu zu verwenden, den Spieler dabei zu betreuen, die Rolle auf eine interessante, unterhaltsame und gar amüsante Weise zu spielen. Sie geben ein reales Szenario vor, mit dem die Gruppe arbeiten kann. In diesem Szenario ermitteln Sie eine bestehende Gemeindeführung, die ein traditioneller Häuptling oder Berater sein kann, oder ein Bürgermeister, eine Reihe an Ratgebern, oder jegliche andere Position, die in der Gegend, in der die Mobilisierer arbeiten werden, gefunden werden kann. Dies kann ein Rollenspieler und zwei Berater sein, oder zwei oder drei Rollenspieler mit einem oder zwei Beratern, je nachdem wie groß die Praktikantengruppe ist.

Dann ermitteln Sie in der Gemeinde verschiedene Typen an Gemeindemitgliedern. Vergewissern Sie sich, dass Sie Personengruppen einbeziehen, die in diesem ganzen Prozess leicht übersehen werden könnten. Diese Gruppen sind etwa Frauen, Behinderte, Minderheitsgruppen mit ethnischem Hintergrund oder religiöse Randgruppen in sehr konservativen Gebieten. Sie könnten auch aus älteren Personen, Kriminellen oder ehemaligen Häftlingen bestehen.

Folgenden Grundsatz sollten Sie beachten, einen Grundsatz, den Sie der Gruppe erklären sollten, während Sie oder die Gruppe unter Ihrer Führung das Rollenspiel organisiert: Versuchen Sie so gut wie möglich die Personen in Positionen zu stellen, die sie nicht im normalen Leben haben. Geben Sie einem Mann die Rolle einer Frau. Geben Sie einer gesunden, aktiven Person die Rolle eines Behinderten. Stellen Sie eine schüchterne, zurückhaltende Person in die Rolle eines örtlichen, ehrgeizigen Politikers, der versuchen wird, den Organisationsprozess für sein eigenes politisches Nutzen an sich zu reißen. Dies bringt uns zu einem weiteren Element des Szenarios.

Schaffen Sie Rollen von solchen Personen, die den Prozess stören und unterbrechen. Bestimmen Sie Gemeindemitglieder, die den Organisationsprozess zu manipulieren wünschen, um ihre eigenen Vorstellungen zu begünstigen. Beispielsweise kann eine Person der Schulleiter der Ortsschule sein, der versuchen wird, die Gemeinde davon zu überzeugen, dass ihr Hauptanliegen der Bau einer neuen Schule ist.

Vergewissern Sie sich, dass die Person mit der Rolle des Mobilisierers wenigstens zwei Berater hat, oder bestimmen Sie zwei Mobilisierer, die zusammenarbeiten müssen, um die Gemeinde zu organisieren. Diese Person wird jene sein, an die man sich wendet, um allen Störungen und Unterbrechungen entgegenzuwirken, die in den Prozess geworfen wurden. Diese Aufgabe benötigt einige Stärke und Erfahrung.

Ein möglicher Zusatz ist die Rollenbesetzung eines bestehenden Gemeindeleiters, -beraters oder Stammesältesten, der korrupt ist und versuchen könnte, Dinge so aufzubauen, sodass weniger Transparenz gegeben ist, und diese Person im Hintergrund aus dem Organisierungsprozess persönlichen Nutzen ziehen kann. Eine weitere Rolle ist die eines teilnahmslosen und/oder faulen Gemeindemitglieds, mit der Ausnahme, dass er/sie in unserem Szenario seine/ihre Position verdeutlicht, anstatt sich zu verdrücken, was häufig in bestehenden Gemeinden vorkommt.

Besprechen Sie mit der Gruppe die Rolle des Schatzmeisters. Bestimmen Sie zwei Rollen, die eventuell die Position des Schatzmeisters des Komitees übernehmen könnten. Eine Person spielt einen Lehrer mit Buchhaltungserfahrung; diese Person stammt jedoch nicht aus der Gegend, hat keine Bindungen zur sowie keine Hilfsmittel für die Gemeinde, um sozialen Druck als Kontrollmechanismus auszuüben, um Ehrlichkeit innerhalb der Gemeinde zu versichern (diese Person möchte an das Geld herankommen und, wenn es ihr gelingt, sich damit davonschleichen). Die andere Person ist eine ungebildete, alte Frau, die zählen, jedoch nicht lesen kann, und die einen guten, ehrlichen, vertrauenswürdigen und zuverlässigen Ruf unter allen Gemeindemitgliedern hat. Sie möchte das Beste für die Gemeinde und man kann sich auf sie verlassen hinsichtlich dem, was getan werden muss, sodass die Gemeinde Vorteile zieht.

Die Aufgabe dieser Gruppe, mit dem Training für und der Leitung der verschiedenen Rollen in dem Prozess, ist es zu entscheiden, wie man ein Komitee wählt und wer Mitglied dieses Komitees wird. Erinnern Sie die Gruppe daran, dass Wahlen, darunter geheime Wahlen, in vielen Gesellschaften als spaltend gesehen werden, und der Ersuch zur Einigkeit durch Diskussion gewöhnlich mehr akzeptiert wird. Dies hat auch eine pädagogische Rolle, indem die verschiedenen Spieler ihre Positionen gestalten, und alle zusammen diese auswerten können.

Der vielschichtige Dialog, der sich dadurch selbst ergibt, hilft den Praktikanten, den Prozess zu verstehen, den sie vor Ort durchführen werden. Die Diskussion sollte darauf ausgerichtet sein, ein Komitee zu wählen, das den Stäkungsprozess leitet, den die Gemeinde bestimmt.

Nach einigen Arbeitspausen kann dieselbe Lehrstunde dann erweitert werden und sollte die Entwicklung eines Gemeindeaktionsplans sowie den Entwurf des ersten Gemeindeprojektes darin beinhalten.

Bedingungen festlegen

Diese Einheit (Partizipative Beurteilung) kann dazu verwendet werden, die Kontinuität zwischen der Einheit zur Bestimmung des Komitees und jener zum Entwurf eines Gemeindeaktionsplans zu unterbrechen. Bei Gemeindearbeiten sollte der Beurteiliungsprozess vor dem Planen durchgeführt werden.

Hinsichtlich der Entwicklung von Fähigkeiten, wäre hier einiges Training sehr nützlich, sowie die Erklärung der PRA und PAR Methoden, wie etwa jener, die in der Sussex Universität oder der Columbia Universität entwickelt wurden. Wenn Sie einen PRA/PAR -Gelehrten finden können, der in Ihr Arbeitsseminar als außenstehender Referent kommt, wäre dies die beste Angehensweise.

In der Zwischenzeit ist dies eine gute Gelegenheit für die Seminarteilnehmer eine Exkursion zu unternehmen. Zuerst müssen Sie (einige Wochen vor Trainingsbeginn) Ortsleiter und/oder Gemeindearbeiter kontaktieren. Es kann entweder eine ländliche oder städtische Gemeinde sein. Während dem Arbeitsseminar nehmen Sie die ganze Gruppe auf einen Rundgang durch die Nachbarschaft. Der Rundgang sollte jedoch nicht als Besichtigungstour gesehen werden. Bereiten Sie die Praktikanten im Voraus darauf vor und fordern Sie sie auf, sich selbst in die Position der Bewohner und Mitglieder der zu besuchenden Gemeinde zu stellen. Für eine kurze Zeit sollen sie die Rollen, die für die vorige sowie nächste Trainingseinheit verteilt wurden, ablegen und sich lediglich als Einwohner der Gemeinde sehen.

Erklären Sie der Gruppe, dass sie während dem Rundgang Notizen und Skizzen machen sollten, und dass sie sich alle nach dem Rundgang zusammen an einen Tisch setzen und eine Karte sowie eine Beurteilung der von ihnen beobachteten positiven und negativen Dinge entwerfen werden. Unter den positiven Elementen sollten potenzielle Kapazitäten und Ressourcen aufgelistet werden, die in Gemeindeprojekten verwendet werden könnten. Die negativen Elemente werden in der gewöhnlichen Liste an defekten Einrichtungen und nicht funktionierenden Gemeindediensten aufgezählt.

Es ist Ihnen überlassen, ob Sie einen erfahrenen Gemeindearbeiter aus der jeweiligen Gemeinde in der dem Rundgang folgenden Trainingseinheit einbeziehen möchten. Wenn Sie dies wünschen, dann ist es besser, diese Person als Infomationsquelle zu verwenden während den Arbeitsstunden, in denen die Gruppe die schriftliche Beurteilung verfasst. Fordern Sie den Gemeindearbeiter nicht auf, zu diesem Zeitpunkt eine Präsentation zu halten.

Die Gruppe erhält die Aufgabe, eine schriftliche Beurteilung inklusive einer Karte der besichtigten Nachbarschaft zu verfassen. Je nach Anzahl der Praktikanten, können Sie diese in kleine Gruppen von vier bis fünf Personen aufteilen und jeder Gruppe einen anderen Aspekt der Beurteilung zur Vorbereitung geben. Weisen Sie sie jedoch darauf hin, dass die kleine Gruppen keine Gesprächsgruppen sondern Arbeitsgruppen sind, und dass sie das jeweilige Element der Gemeindebeurteilung anfertigen müssen. Versichern Sie sich, dass die Gruppen Stifte und Papier, oder falls nötig einen Markierstift und eine Tafel zur Verfügung stehen haben.

Wenn die Arbeitsgruppen zusammengebracht werden, müssen sie ihre Beiträge zusammenlegen, um eine ausführliche Beurteilung anzufertigen. Nur nach diesem Arbeitsschritt können Sie mit allen Teilnehmern zusammen diese Beurteilung besprechen. Eine nachträgliche Gruppensitzung zur Diskussion der Beurteilung ist nicht umbedingt nötig und sollte davon abhängen, ob genügend Zeit vorhanden ist. Das Entwerfen der schriftlichen Beurteilung selbst ist der wertvollste Teil des Prozesses für die Praktikanten. Wenn das Training zu viele Nachbesprechungen hat, dann wird es zu wiederholend. Das Einbeziehen des außenstehenden PRA/PAR-Gelehrten kann entweder vor oder nach dem Rundgang gemacht werden.

Der Gemeindeaktionsplan und Projektentwurf

Unter Bewohnern in vielen (besonders ländlichen) Gemeinden sowie unter nicht ausgebildeten und unerfahrenen Mobilisierern wird häufig der Aktionsplan und das Gemeindeprojekt verwechselt. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass aus historischer Sicht bei vielen Gemeindeentwicklungsaktivitäten die entsprechenden Entwicklungsbeamten die ganze Planungsarbeit ausführen und die Gemeindemitglieder lediglich aufgefordert werden, kostenlos Arbeit zu leisten. Aus denselben Gründen findet man oft Widerstand hinsichtlich Gemeindearbeit, vor allem in ehemaligen Kolonien, wo sich sogenannte Gemeindeentwicklung als eine Art Zwangs- oder gar Sklavenarbeit erwies.

Sie müssen sicherstellen, dass die Praktikanten die Nachricht an die Gemeindemitglieder verständlich machen: es sind die Gemeindemitglieder und nicht die Gemeindearbeiter, die organisiert sein und die Planung übernehmen müssen, wenn sie sich etwa eine Klinik, Schule oder Wasserzufuhr wünschen, oder wenn sie Hausbesitzer hinsichtlich fairer Mietpreise erfolgreich im Zaum halten möchten. Da es nicht einfach ist, Gemeindebewohner dazu zu bringen, Verantwortung zu übernehmen und die Planung durchzuführen, besteht für den Mobilisierer die große Versuchung, diese Aufgaben einfach zu übernehmen und sie zu tun.

Dies ist jedoch falsch!

Wenn Sie mit dieser Trainingseinheit beginnen, können Sie mit der umfangreichen Einheit des Rollenspiels fortfahren, das Sie mit der Wahl des Komitees begonnen haben. Einige Rollen können Sie ändern. Wir nehmen an und hoffen, dass die Gemeinde die alte, ungebildete Frau, und nicht den gebildeten Fremden, gewählt hat; somit können jenen Praktikanten neue Rollen gegeben werden. Die Personen mit persönlichem Interesse und persönlichen Wünschen, den Prozess für ihren eigenen Nutzen zu manipulieren, sollen ihre Aktivitäten fortsetzen, also behalten Sie diese Rollen und fügen eventuell auch weitere Rollen hinzu, jedoch mit anderen Interessen.

Eine Person kann eine Rolle übernehmen, die aus welchem Grund auch immer gegen den Prozess der Gemeindestärkung ist, und die darauf besteht, dass die Gemeinde warten sollte bis die Behörden (oder Hilfsorganisationen) alles für sie tun. Im wirklichen Leben sind diejenigen, welche gegen die Gemeindepartizipation sind, solche Personen, die Nutzen ziehen aus der Art, wie bestimmte Dinge bisher gemacht wurden. Sie können Ortsleiter oder -beamte sein, die Stimmen gewinnen oder Karrierebeförderungen erhalten, indem sie die Menschen mit Dienstleistungen versorgen, anstatt sie zu stärken, um die Dinge selbst zu tun.

Diesmal setzen Sie das Komitee an einen Tisch vor die ganze Gruppe, die selbst als Gemeinde agiert und nicht Teil des Komitees ist. Sie können das Komiteetreffen beobachten; ihnen ist dabei aber bewusst, dass sie nicht wissen, welche Entscheidungen das Komitee trifft, sofern nicht ein Komiteemitglied sie darüber in Kenntnis setzt, um was es geht. Das Komitee muss entscheiden, ob und wann es der allgemeinen Bevölkerung mitteilt, was im Treffen entschieden wurde. Ab und zu tritt ein Gemeindemitglied an den Tisch heran und verlangt, vom Komitee angehört zu werden. Die Person führt Gründe auf zu Gunsten der einen oder anderen Entscheidung; sie vertritt entweder das Interesse zum Gemeindefortschritt oder ihrer eigenen persönlichen Wünsche.

Im ersten Schritt dieses Prozesses muss das Komitee einen Gemeindeaktionsplan vorbereiten. Setzen Sie diesen willkürlich als 5-Jahresplan vor. Der Plan sollte auf den vier Fragen im Arbeitsblatt beruhen. Sie können ein großes Poster an die Wand hängen, das die vier Fragen aufführt. Dies muss nicht professionell gemacht werden. Der Plan kann ein oder mehrere Gemeindeprojekte beinhalten; auch nicht-materielle Projekte könnten aufgelistet werden, wie etwa ein Bildungsprojekt.

Sie möchten vielleicht hier auch eine weitere Rolle des regionalen oder örtlichen Planers (mit Beratern) hinzufügen. Sie werden darauf bestehen, dass die Gemeinde sich nach den Plänen des Landkreises richtet, wohingegen das Komitee behauptet, dass die Landkreisbehörden sensibler hinsichtlich der Gemeinden sein müssen, wenn sie sich demokratisch verhalten möchten. Die Dynamik solch eines Dialogs kann Grundlage sein für ein einstündiges Rollenspiel, vielleicht möchten Sie das Rollenspiel hierbei unterbrechen, um dessen Auswirkung vollständig zu besprechen.

Nachdem Sie die Einheit zum Gemeindeaktionsplan beendet haben, machen Sie eine Pause. Die Aktion selbst ist Training genug und es ist nicht wirklich notwendig bereits hier eine Nachbesprechung zu haben. Dies ist ein guter Zeitpunkt einen Film oder ein Video anzuschauen, dann eine Vesperpause einzulegen oder sich am nächsten Tag wieder zu treffen. Die Trainingseinheit zum Entwurf eines Gemeindeprojektes ähnelt der Einheit zum Aktionsplan. Sie möchten vielleicht die Personen in ihren verschiedenen Rollen abwechseln, um jedem eine neue Erfahrung zu ermöglichen, sowie auch das Bewusstsein der Praktikanten zu fördern hinsichtlich den verschiedenen Positionen im wahren Leben. Wenn Sie mehr Arbeitsblätter verwenden möchten, als jene, die in diesem Modul zur Verfügung gestellt werden, so finden Sie diese in einem eigenen Modul zum Projektentwurf. Siehe Projektentwurf.

Aktionen koordinieren

Dieses letzte Dokument in dem Modul ist dazu gedacht, den Praktikanten zu verdeutlichen, dass eine Organisation einen klar festgelegten Zweck haben muss, der die Struktur der Organisation oder Art und Weise, wie sie selbst organisiert ist, bestimmt. In etlichen Dokumenten auf dieser Webseite wird betont, dass der Grad an Organisation einer Gruppe ein Faktor ist, der zu ihrer Stärke beiträgt. Es ist einer von 16 Faktoren der Kapazität. Siehe "Erfassung der Stärke".

Wenn die Praktikanten jung und in guter körperlicher Verfassung sind (was sie sein sollten), können Sie eine Mannschaftssportart verwenden, um dies zu verdeutlichen. Besprechen Sie dies mit den Praktikanten ausführlich. Bilden Sie ein kurzes Fußball- oder Handballinning. Wählen Sie zwei Mannschaften mit gleicher Anzahl und (soweit Sie selbst bestimmen können) gleichen Fähigkeiten und Stärken. Eine Gruppe ist in verschiedene Positionen organisiert, darunter Trainer, Torwart, Verteidiger, Rechts-, Links- und Mittelstürmer. Die andere Gruppe wird strikt damit beauftragt, sich nicht zu organisieren, jeden Spieler in allen Positionen spielen lassen und derjenige, der nicht spielt (Trainer) keine Anweisungen geben darf. Spielen Sie das Spiel, es sollte sehr unausgewogen sein.

Nach einer kurzen Weile beenden Sie es und besprechen die Organisation jedes Teams mit der ganzen Gruppe. Viele Gemeindemitglieder werden annehmen, dass das einzige Organisieren, an welchem sie teilnehmen, die Organisation eines Komitees ist. Oft wird die Idee übersehen, dass man auch eine weitere Gruppe organisieren muss, um zu versichern, dass das Projekt unternommen und durchgeführt wird. Diese Durchführungsorganisation kann ein Zwischenkomitee des eigentlichen Komitees sein. Es kann einige der selben Mitglieder sowie auch andere Personen haben.

Der Zweck des Leitungskomitees ist es, Entscheidungen zu treffen, wie etwa jene Richtung, in die sich die Gemeinde begeben sollte, sowie auch zu bestimmen, wie sie ihr Ziel erreichen kann. Der Zweck des Zwischenkomitees ist zu versichern, dass das Projekt vollzogen wird. Diese zwei Organisationen haben zwei verschiedene Aufgaben, somit zwei verschiedene Rollen. Dies bedeutet, dass die Gemeindemitglieder selbst im klaren darüber sein müssen, welche verschiedenen Aktivitäten und Handlungen eine erfolgreiche Durchführung des Projektes garantieren werden.

Wenn Positionen und Rollen für das Durchfühungskomitee geschaffen werden, dann bilden diese keine Organisation, die zum Fällen von Entscheidungen gebildet wurde. Jede dieser Rollen muss zur Ausführung des Projektes bestehen. Dies bedeutet, Aktionen zu koordinieren. Es gibt viele Details, die durchgesetzt werden müssen, bevor ein Projekt vollendet ist, die Personen in den verschiedenen Positionen müssen diese erkennen und entscheiden, wer was machen muss.

Somit sollte der Projektentwurf eine Beschreibung verschiedener Rollen beinhalten sowie die Ergebnisse, die die Verantwortung jeder Rolle sind. Während der Projektdurchführung (etwa die Bauarbeiten), sollte sich das Durchführungskomitee häufiger treffen als das Leitungskomitee, und jedes Mitglied mit einer designierten Verantwortung sollte Bericht erstatten, je nachdem, welche Verantwortungen sie ausführen müssen.

Vielleicht möchten Sie mit dem Rollenspiel bei der Erstellung des Gemeindeaktionsplans und dem Entwerfen des Projektes fortfahren, mit einer weiteren Lehrstunde, in der das zur Aktion organisierte Komitee gebildet, und das Projekt vollendet wird, verglichen zu dem Leitungskomitee, dass dazu gebildet wurde, um Entscheidungen für die Gemeinde zu treffen und diese zu leiten. Es gibt verschiedene Wege, in denen Sie diese Lehrstunden einbauen können, und es ist Ihnen überlassen (vielleicht auch nach Absprache mit den Praktikanten) zu entscheiden, wie diese durchgeführt werden sollte.

Schlussfolgerung

Mit diesen fünf Modulen, besonders jenem der Koordination (der Organisation) sollten Sie in der Lage sein, Personen, die zuvor keine Organisierer waren, in Organisierer zu bilden.

Es sollte auch ein eigenständiger Auswahlprozess sein, der einzelnen Personen, die erkennen, was benötigt ist, und nicht bereit oder in der Lage sind, die jeweiligen Schritte einzuleiten, ermöglicht, die Gelegenheit zu haben, die Aktion taktvoll und ohne viel Aufsehen zu verlassen.

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Letztes aktualisierung: 15.07.2011

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