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Schlüsselwörter, die mit dem buchstaben P beginnenvon Phil Bartle, PhDÜbersetzt von Kathrin Schubert, Silke Reichrath
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Der Begriff „Management” wurde bereits erklärt. Partizipatives Management in einer Abteilung oder Agentur bedeutet, dass die Angestellten (in verschiedenem Maß) an den Entscheidungen mitwirken können.
In einem gemeindenahen Projekt partizipiert die Gemeinde an den maßgebenden Entscheidungen des Vorstands. (Wir sagen oft, „Das Management ist viel zu wichtig, als dass man es nur den Managern anvertrauen sollte.")
DIE PARTNERSCHAFT
Eine „Partnerschaft" ist eine Beziehung, die auf einer gewissen Gleichberechtigung zwischen den Teilnehmenden beruht. Unter dem Kennwort „unabhängig" steht, daß wir alle zu einem gewissen Grade voneinander abhängig sind. Auch wenn Ihre Arbeit eine Gemeinden aus der Abhängigkeit führt, kann sie nie völlig unabhängig werden.
Das realistische Ziel ist also, daß Gemeinden Partnerschaften mit Stadt- oder Bezirksbehörden eingehen und mehr gleichberechtigte Beziehungen anstreben.
PARTIZIPATION
„Partizipation" wird auf dieser Website in verschiedenen Sinnen gebraucht. „Gemeinschaftspartizipation" bedeutet, daß sich alle Mitglieder einer Gemeinschaft an allen Entscheidungen beteiligen, die das Leben der Gemeinschaft beeinflussen (und nicht nur befragt werden oder Beiträge leisten ). Siehe PAR. Siehe auch Civic Engagement.
„Partizipatives Training" bedeutet, daß die Trainierenden vom Tun lernen. Das aktive Mitwirken ist also eine wirksame Art und Weise, etwas zu lernen. Man lernt weniger effektiv, wenn man nur einer Vorlesung oder einem Vortrag zuhört. „Partizipative Verwaltung" bedeutet, daß die Verwaltung nicht nur Sache der Leiter ist, sondern alle etwas angeht. „Partizipative Evaluierung" (PRA) bedeutet, daß die betroffene Gemeinschaft oder Organisation dazu angeregt wird, an der Auswertung ihrer Situation und der Festlegung der Prioritäten aktiv teilzunehmen.
PERSÖNLICHE INTERESSEN
Ein sozialer Wandel, der manche begünstigt, andere jedoch benachteiligt, wird immer auf Widerstand stoßen. Wenn Sie einer Gemeinde zu mehr Eigenverantwortung verhelfen wollen, müssen Sie sich dieser Schwierigkeit bewusst sein. Manche Mitglieder sind vielleicht so zufrieden mit ihrem Leben, dass sie sich keine Veränderungen wünschen. Andere haben Angst, durch den Wandel Privilegien zu verlieren (finanzielle Vorteile, politischen Einfluss); sie haben eigene Interessen an ihrem persönlichen Lebensstandard.
Wenn es - um das einfachste Beispiel zu nennen - in einer Gruppe nur sehr arme und sehr reiche Menschen gibt, und diese Unterschiede angeglichen werden sollen, so dass alle denselben Wohlstand genießen, wären die Armen damit einverstanden, reicher zu werden, aber weil die Reichen ein persönliches Interesse daran haben, ihren Wohlstand beizubehalten, würden sie sich dagegen wehren.
PILZAUFZUCHT
Dies ist ein Spruch, der das Gegenteil von
Transparenz
darstellen soll.
Wie zieht man Pilze heran? Man läßt sie im Dunkeln und füttert sie mit Kuhmist.
Das ist ein Spruch, der das Gegenteil von Transparenz darstellen soll.
Normalerweise sagt man in diesem Zusammenhang auch nicht "Kuhmist", sondern verwendet einen deutlich rustikaleren Ausdruck für die Fäkalien männlicher Rinder.
PLANUNG
Je besser die Planung eines Vorhabens ist, umso produktiver sind seine Ergebnisse. Siehe: Arbeitsplan.
Es kann sehr effektiv sein „rückwärts zu denken": Stellen Sie sich Ihr angestrebtes Ziel vor und gehen Sie dann Schritt für Schritt rückwärts, bis zur momentanen Situation.
POLITISCHE DIMENSION DER GEMEINDE
Die politische Dimension macht es der Gemeinde möglich, Macht und Entscheidungsfindungsprozesse verschiedenen Personen zuzuteilen. Sie ist nicht dasselbe wie Ideologie, die zur Werte -Dimension gehört.
Sie beinhaltet Regierungs- und Managementsysteme ebenso wie Prozesse der Entscheidungsfindung in kleineren Gruppierungen, die keine anerkannte Führungsperson haben. Siehe: Kultur.
POLITISCHE MACHT
Die politische Macht ist eines der 16 Elemente der Stärke, Macht oder Leistungsfähigkeit einer Gemeinde oder Organisation. Das Maß bis zu dem die Gemeinde an nationalen oder regionalen Entscheidungsfindungsprozessen partizipieren kann. So wie Individuen verschiedene Machtbefugnisse innerhalb einer Gemeinde haben, haben auch Gemeinden innerhalb einer Region oder Nation verschiedene Einflüsse und Anteile an der Macht.
Je mehr politische Macht und Einfluss eine Gemeinde oder Organisation ausüben kann, umso höher ist ihre Leistungsfähigkeit. Wenn ein Mobilisierer eine Gemeinde zur Eigeninitiative bewegen will, muss er sich der Rolle von politischer Macht bewusst sein. Siehe: Elemente der Gemeindestärkung.
PORK BARRELLING
Korruption gibt es auf der ganzen Welt. Es ist also eigentlich nicht angebracht, zur Klärung einer Art von Korruption einen umgangssprachlichen amerikanischen Ausdruck zu gebrauchen, aber wir tun es dennoch.
In der Stadt Chicago in Illinois wütete in der Ära der Prohibition der berühmt-berüchtigte "Mob" (US-Mafia), eine gefürchtete Gruppe des Organisierten Verbrechens.
Chicago ist zudem ein wichtiger Ort der Tierschlachtung.
Auf ihrem Weg gen Westen fuhren damals viele Siedler über Chicago, um Fässer mit gepökeltem Schweinefleisch, das sich in gesalzenem Zustand über den Winter hielt, zu kaufen.
Chicago hatte damals eine korrupte Stadtregierung, ganz zu schweigen von den Gewerkschaften.
Politiker sollten ihre Wähler, oder wenigstens die Anführer von Wählergruppen, bezahlen: Gewerkschaftsführer, Leiter von ethnischen Organisationen, ja sogar Kirchenvertreter.
Wenn sie eine Wahl gewonnen hatten, verteilten sie „Geschenke": einen Vertrag hier, ein neues Gesetz dort, eine Arbeitsstelle hier, eine Verhaftung oder Strafgebühr dort, und so weiter
Diese großzügige Vergabe von Gefälligkeiten von Seiten der Politiker war im übertragenen Sinne wie der Griff in ein Fass mit gepökeltem Schweinefleisch.
Im Angloamerikanischen ist das "pork barrelling" die gängige Methode von Politikern, sich durch Geldzuwendungen oder andere Gefälligkeiten die Wählergunst zu „erkaufen".
POSITIVISMUS
„Positivismus" ist ein Begriff aus Sozialwissenschaften und Philosophie, der die Anwendung wissenschaftlicher Methoden auf soziale Phänomene beschreibt.
Als Mobilisierer nutzen Sie zwar nicht zwingend wissenschaftliche Methoden, um neues Wissen zu erlangen, aber Sie sind ein praktizierender Wissenschaftler, der bekanntes Wissen nutzt, um einen sozialen Wandel in einer Gemeinde herbeizuführen.
POSTMODERNE
In den Sozialwissenschaften ist die „Postmoderne" ein Rahmenwerk, das die komplexen Strukturen von Kultur und Gesellschaft hervorhebt.
Als Gemeindemobilisierer müssen Sie die gesellschaftlichen Strukturen einer Gemeinde im praktischen Sinn verstehen, anstatt zu versuchen, komplexe Theorien anzuwenden.
PRAXISTRAINING
Das Training als Element für die Stärkung gemeindenaher Gruppen ist nicht nur die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten. Es ist das Training Mobilisation, nicht nur das Training Mobilisation.
Wenn Sie etwas nur um des Lernens Willen lernen wollen, suchen Sie besser einen Philosophieprofessor auf. Hier trainieren wir für die Praxis.
Die sechs Ziele für Gemeindemanagement-Training sind: 1. Bewusstseinsbildung (es gibt ein Problem); 2. Wissensvermittlung (es gibt eine Lösung); 3. Aneignung von Kenntnissen (wie das Problem gelöst werden kann); 4. Ermutigung (tu es; lass dich nicht entmutigen); 5. Organisation; und, am wichtigsten: 6. Mobilisierung (Menschen zusammenbringen, Einheit fördern, Prioritäten für die ganze Gruppe [nicht nur für Führungspersonen] festlegen, sich für Aktivitäten entscheiden, sie planen und durchführen); kurz Training als Organisation für Effektivität und Transparenz in Entscheidungsfindungen und Aktivitäten.
Ein Mobilisierer lernt, andere zu mobilisieren. Siehe: Praxistraining und Mobilisierungs training.
PRIMÄRE GESUNDHEITSVERSORGUNG
Das Konzept der Basisgesundheitsversorgung (Primary Health Care), das von der WHO gefördert und unterstützt wird, ist ein Regelwerk von Grundsätzen und Praktiken, das vor allem armen Menschen und Menschen in einkommensschwachen Ländern zugute kommt.
Das Prinzip liegt darin, einfache, aber wirksame Gesundheitsversorgung für die Bekämpfung von weit verbreiteten, die gesamte Bevölkerung betreffenden Krankheiten, vielen Menschen zugänglich zu machen, anstatt andere (z.B. High-Tech-) Heilmittel zu entwickeln, von denen nur die Reichen profitieren.
Das Konzept beruht auf der Überzeugung, dass Vorsorge viel kostengünstiger ist als Heilung, dass die Mortalität (Sterblichkeitsrate) und Morbidität (Erkrankungsziffer), die die Wirtschaft belasten, moderater ausfallen.
Das Konzept sieht auch vor, möglichst vielen Menschen, die schwer erreichbare Gebiete eines Landes bewohnen, einfache medizinische Kenntnisse zu vermitteln, damit sie die Basisversorgung ihrer Umgebung sicherstellen können und fähig sind, schwierige Fälle zu erkennen und an medizinisch besser geschultes Personal in städtischen Gebieten zu melden.
Die primäre Gesundheitsversorgung (PHC) ist wichtig für Mobilisierer in armen Ländern, da alle Gemeinden über die Leistungen informiert werden müssen und begrenzte Hilfsmittel effektiv eingesetzt werden sollten.
Die Prinzipien, auf die PHC aufbaut, können auch auf andere gemeindebasierte Aktivitäten, z.B. Sozialarbeit, übertragen werden.
PROGNOSE
Eine Prognose ermöglicht Ihnen, Dinge in Betracht zu ziehen, die wahrscheinlich in der Zukunft passieren werden.
Eine Prognose ist wichtig für die Zukunftsplanung, sowohl für Mikro-Unternehmen als auch für kommunale Einrichtungen.
PROJEKT
Ein Projekt besteht aus einer Reihe von Aktivitäten (Investitionen), die darauf abzielen, spezifische Probleme innerhalb einer bestimmten Zeitspanne und an einem bestimmten Ort zu lösen. Die verschiedenen Stufen beinhalten die Datenerhebung, Planung, Durchführung, das Monitoring und die Evaluierung.
Ein gemeindenahes Projekt wird von der ganzen Gemeinde geplant, durchgeführt, betreut und kontrolliert.
PROJEKT-KOMITEE
Das Vorstands-, Entwicklungs-Komitee oder CIC (Community Implementing Committee) einer Gemeinde, das intern gewählt wird und das für die Realisierung der Wünsche der gesamten Gemeinde verantwortlich ist.
PROJEKT-KOMITEE DER GEMEINDE
Das CIC ist der Vorstand, das Entwicklungs-Komitee oder Projekt-Komitee der Gemeinde, das von der gesamten Gemeinde gewählt wird und für die Umsetzung der Ideen der Gemeindemitglieder verantwortlich ist.
Gemeindeprojektvorstand. Community Implementation Executive. Entwicklungs-Komitee. Dies sind die ausführenden Organe auf Stadtebene, die für die Einrichtung oder Instandhaltung von Gemeindeeinrichtungen oder Dienstleistungen sorgen.
PROLETARIAT
Karl Marx hat mit dem Begriff die ausgebeutete Arbeiterklasse bezeichnet, die in den Fabriken arbeiten musste und kein eigenes Kapital besaß. Allein ihre physische Arbeitskraft sicherte ihre Existenz.
Sie werden vielleicht in Gemeinden arbeiten, in denen die „Proletarier" Kleinbauern sind, oder Pächter, die das Land, auf dem sie leben oder ihr Geld verdienen, nicht besitzen.
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