Übersetzungen:
Akan |
Schlüsselwörter, die mit dem buchstaben V beginnenvon Phil Bartle, PhDÜbersetzt von Kathrin Schubert, Silke Reichrath
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VERLETZLICH
„Verletzlich" bedeutet „unbeschützt", oder etwas "ausgesetzt", zu sein. Das ist z.B. der Fall, wenn jemand zu schwach ist, um für sich selbst sorgen zu können.
In der Notstandshilfe werden oft Kinder, Behinderte (körperlich und geistig) und manchmal Frauen als „verletzlich" bezeichnet. Mit Spenden, die auf Wohltätigkeit basieren, werden hauptsächlich verletzliche Menschen unterstützt. In der Arbeit zur Entwicklung von Gemeinden lehnen wir es jedoch ab, jemandem etwas „umsonst" zu geben, da diese Geste die Empfänger im Endeffekt schwächt.
VERSORGER
Ein „Versorger" kümmert sich um die „Versorgung", d.h. er stellt Ressourcen zur Verfügung, um sich Wählerstimmen zu sichern, seine Beliebtheit zu steigern oder seine Karriere voranzutreiben.
Die Methode der Versorgung ist jedoch nicht nachhaltig und fördert, im Gegensatz zur "Befähigung", nicht das Selbstbewusstsein der Gemeinde. Das überholte, bevormundende (oder „pork barrelling") -System, in dem Politiker und Beamte Verträge und Gemeindedienstleistungen nur denjenigen gaben, die ihnen halfen, an der Macht zu bleiben, wird auch durch die Methode der „Versorgung" mit Einrichtungen und Dienstleistungen gefestigt.
Die Führungspersonen müssen durch wirklich demokratische Beamte, die der Gemeinde Hilfe zur Selbsthilfe leisten, ersetzt werden.
VERTRAUEN
Das Vertrauen ist eins der 16 Elemente von Stärke, Macht und Leistungsfähigkeit von Gemeinden. Siehe: Elemente der Gemeindestärkung. Es zeigt, wie sehr die Gemeindemitglieder sich gegenseitig vertrauen, insbesondere ihren Führungspersonen und Angestellten, und darin äußert sich die Integrität (Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Offenheit, Transparenz, Glaubhaftigkeit) innerhalb der Gemeinde.
Vertrauen und Verlässlichkeit innerhalb einer Gemeinde erhöhen die Leistungsfähigkeit. (Unehrlichkeit, Korruption, Veruntreuung von Geldern und die Abzweigung von Ressourcen schwächen die Organisation.) Wenn ein Mobilisierer eine Gemeinde zur Eigeninitiative ermutigen will, muss er sich bewusst machen, wie wichtig das Vertrauen für die Gemeinde oder Organisation ist.
VIER FRAGEN
Die „Vier Fragen" bilden das Kernstück der Entscheidungsfindung des Management einer Gemeinde oder Organisation. Für jede Entscheidung stellen vier Fragen die Basis für einen Planungspross dar.
Dievier Fragen sind:
1. Was wollen wir?
2. Was haben wir?
3. Wie können wir das, was wir haben benutzen, um zu erreichen, was wir wollen? und
4. Was wird passieren, wenn wir es erreicht haben?
VISION
„Eine Vision haben" bedeutet im wörtlichen Sinn, "sehen zu können". In unserem Jargon benutzen wir den Begriff im spirituellen oder psychischen Sinne. Eine Vision zu haben bedeutet, über Möglichkeiten für die Zukunft nachzudenken. Ein "Visionär" ist eine Führungspersönlichkeit, die gute Zukunftsperspektiven erkennt.
Wenn auch nicht alle Mitglieder in einer Gemeinde Visionäre sind, müssen sie sich dennoch überlegen, wie ihre Gemeinde in Zukunft aussehen soll, welche Ziele angestrebt werden sollen. Der Mobilisierer muss Selbstgefälligkeit, Apathie und Fatalismus entgegenwirken und der Gemeinde das Gefühl geben, dass sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen kann. Um herauszufinden, welche Richtung sie einschlagen will, sollte die Gemeinde mit dem Mobilisierer Konzepte erarbeiten.
VON OBEN NACH UNTEN
Entscheidungen werden „von oben nach unten" getroffen, wenn sie von hohen Amtsträgern oder Beamten in Organisationen, Ministerien oder Abteilungen über den Kopf von Gemeindemitgliedern hinweg - und damit eher undemokratisch - getroffen werden.
VON UNTEN NACH OBEN
Der Begriff „Von unten nach oben" impliziert die Entscheidungsfindung, die von Gemeindemitgliedern ohne offiziellen Status oder Position kommt.
Ein Entscheidungsfindungsprozess, der von gewöhnlichen Leuten ausgeht und seinen Weg zu zentralisierten Agenturen und Beamten findet, verläuft demokratischer, „von unten nach oben".
Der Begriff steht im Gegensatz zu „von oben nach unten." Das Resultat aus Animation und Stärkung einkommensschwacher Gemeinden sollte "von unten nach oben" getroffene Entscheidungsfindungsprozesse fördern.
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