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KÄNGURU
In
einem Protokoll der Linné-Gesellschaft steht, dass Captain Cook in Australien
Notizen über verschiedene Spezies (z.B. Pflanzen, Tiere), natürliche
geographische Objekte (z.B. Flüsse, Hügel) und andere Dinge machte. Er
sah auch ein merkwürdiges Tier und fragte den einheimischen Dolmetscher,
was das sei. Jener antwortete darauf „Ich weiß nicht". In der einheimischen
Sprache bedeutet „ka": „Ich", „nga": „negativ" und „roo":
"wissen".
So wurde aus
dem einheimischen Satz für „Ich weiß nicht" das englische Wort „kangoroo"
(Känguru). Was lernen wir daraus? Halten Sie die Interpretation einer
Einzelperson in Bezug auf Ereignisse in der Gruppe nicht für alleingültig,
nur weil diese Person der Organisation oder Gemeinde angehört.
In der Umgangssprache
der Mobilisierer steht der Begriff „kangaroo" für die Fehlinterpretation
eines Ansprechpartners innerhalb der Gruppe.
KATALYSATOR
In
der Chemie ist der Katalysator eine Chemikalie, die den Grad eines chemischen
Prozesses beeinflusst, ohne Teil dieses Prozesses zu werden.
Meistens beschleunigt
die Chemikalie den Prozess. Der Begriff beschreibt daher gut die Funktion
eines Animators.
Der Animator entwickelt oder verändert eine Gemeinde nicht.
Die Gemeinde entwickelt sich von selbst.
Der
Animator fördert die Veränderungen lediglich, ohne Teil der sozialen
Organisation der Gemeinde zu werden.
Das Wichtigste
ist, dass der Animator zeitweise die Leitung übernimmt, ohne jedoch ein
Gemeindeleiter zu werden.
KAUSAL
Wenn es zwei Bedingungen oder Aktionen
gibt, und eine (B) das Resultat der oder die Auswirkung auf die andere
(A) ist, nennt man ihre Beziehung "kausal" und die Ausrichtung der Kausalität
„A" und „B." „A" ist die „Ursache" und „B"
ist die „Wirkung." Die Aktionen der Bedingung „A"
müssen hinreichend und notwendig sein, um als „Ursache"
von „B" erkannt zu werden.
Es ist die Beziehung
zwischen zwei Variablen; ändert sich die erste, wird sie als „Ursache"
für die Veränderung der zweiten angesehen. Dies ist ein erkenntnistheoretisches
Problem für Wissenschaftler.
Wenn z.B. ein Material erhitzt wird,
bewegen sich die Moleküle darin schneller.
Wir nehmen an, dass die
Anwendung von Hitze (die „Ursache" oder
unabhängige Variabel) das schnellere Bewegen der Moleküle „verursacht"
(die verursachte oder abhängige Variabel
Soziologen haben herausgefunden,
dass Selbstmordraten (obwohl es sehr schwer ist, einen Selbstmord für
eine Einzelperson vorauszusagen) vorhersehbar sind.
In Regionen mit einer
hohen Anzahl von Katholiken oder praktizierenden Katholiken (gemessen an
den Kirchgängen) scheint die Selbstmordrate niedriger zu sein.
Wo Scheidungen erschwert werden (gemessen
an Gesetzen und der Anzahl von Ehescheidungen), scheint es mehr Selbstmorde
unter verheirateten Frauen zu geben.
Dennoch haben wir keine
erkenntnistheoretischen Gründe zu behaupten, dass diese Beobachtungen
die Restriktionen gegen die Scheidung (die unabhängige oder Variablen
verursachende) „die Ursache sind" für eine
höhere Neigung zum Selbstmord unter verheirateten Frauen, oder dass der
Katholizismus „die Ursache ist" für niedrigere
Selbstmordraten (hier können z.B. Erhebungen fehlen).
Siehe:
„weil."
Nicht zu verwechseln mit dem Begriff
„zwanglos"
oder „Kausalität " mit „
Zwanglosigkeit." Siehe:
Probleme
von Prognose und Ursache.
English:
causal,
Español:
causal, Français:
~, Português: causal
KENNTNISSE
Kenntnisse sind
Fähigkeiten, mit denen Einzelpersonen zur Organisation der gesamten Gemeinde
und zur Durchführung ihrer Projekte beitragen, z.B. ihr technisches, administratives
oder organisatorisches Wissen, und ihre Fähigkeit, andere Gemeindemitglieder
zu mobilisieren.
Kenntnisse
gehören zu den 16 Elementen der Stärke, Macht oder Leistungsfähigkeit
einer Organisation. Siehe:
Elemente der
Gemeindestärkung.
Je mehr Kenntnisse
(von Gruppen oder Individuen) erworben und genutzt werden können, umso
aktiver kann die Gemeindearbeit gestaltet werden. Wenn ein Mobilisierer
eine Gemeinde oder eine Organisation zur Eigeninitiative bewegen will,
muss er sich bewusst machen, wie wichtig vorhandenes Wissen für die Stärkung
ist.
KISS Prinzip
Die englische
Redensart „Keep It Simple, Sweetheart!" bringt zum Ausdruck, dass man
seine Arbeit nicht unnötig verkomplizieren soll.
KLASSENKAMPF
Dieses Konzept hat Karl
Marx gebraucht, um den in den Industriegesellschaften aufkommenden Konflikt
zwischen Inhabern von Produktionsmitteln (Kapitalisten, Bourgeoisie) und
den Menschen, die ihre Arbeitskraft verkauften, um zu überleben (Proletariat,
Arbeiter) deutlich zu machen.
Wenn Sie als Animator in einer ländlichen
Gemeinde arbeiten, werden Sie die Inhaber der Produktionsmittel als Landbesitzer
(wie in einer vorindustriellen Gesellschaft), Pächter, Siedler und Bauern
sehen.
In einer Stadt werden Sie vielleicht
keine Inhaber von Fabriken oder anderen Besitztümern sehen, aber Sie werden
Arbeiter und Pächter in einkommensschwachen urbanen Siedlungen
finden.
KLEINBAUER
Ein Kleinbauer ist ein Landwirt, der von
Selbstversorgung
lebt.
KLINISCHE SOZIOLOGIE
Dieser Begriff beschreibt
die direkte Einbeziehung von Sozialwissenschaftlern, um eine soziale Veränderung
zu bewirken.
Ein Gemeindeanimator beschäftigt
sich auch mit Medizinischer Soziologie.
Siehe
Angewandte
Soziologie.
KOMISCHER FISCH
Ein „komischer Fisch“ steht hier für jemandem, der sich der
Kultur
bewusst ist. Der Ausdruck basiert auf der Geschichte, nach der ein Fisch,
den man nach der Beschaffenheit von Wasser fragt, antwortet: „Was ist
Wasser?” Wir leben in unserer Kultur und tragen sie mit uns. So wie ein
Fisch sich des Wassers nicht bewusst ist, sind wir uns der Kultur nicht
bewusst. Ein Fisch kann vielleicht verschiedene Arten Wasser erleben–
Süßwasser und Salzwasser – aber das ist alles Wasser. Er kann vielleicht
kurzzeitig aus dem Wasser springen und „Wasserlosigkeit" erfahren, aber
nur für einen Moment. Um uns der Kultur bewusst zu werden, die uns menschlich
macht, müssten wir aus der Kultur aussteigen können.
Wir können
zwar in eine andere, exotische Kultur umziehen, aber das ist nicht Kulturlosigkeit,
sondern nur eine andere Kultur (so wie Salzwasser anders als Süßwasser
ist). Eine andere Kultur fühlt sich zwar seltsam an, besonders wenn wir
unsere Wertvorstellungen und unser Verhalten verändern. Eine Welt ganz
ohne Kultur können wir aber nicht erleben. (Vergessen Sie nicht, dass
wir von dem gesamten soziokulturellen System (nicht
nur Kunst und Tanz) sprechen, das alles beinhaltet, was wir lernen und
was uns menschlich macht). Eine Gemeinde z.B. vereinigt ihre Mitglieder
zu einer sozialen oder kulturellen Einheit.
KOMMUNALE EINRICHTUNGEN und Dienstleistungen
In Siedlungsgebieten gibt es manche Einrichtungen, die Einzelpersonen oder
Familien gehören, üblicherweise Unterkünfte.
Andere Einrichtungen,
wie z.B. Straßen, Wasserversorgung oder Schulen befinden sich in kommunalem
Besitz.
Kommunale Einrichtungen
und Dienstleistungen gehören zu den 16 Elementen der Stärke, Macht und
Leistung einer Gemeinde oder Organisation. Siehe: Elemente
der Gemeindestärke.
Die
Einrichtungen und Dienstleistungen in Siedlungen (z.B. Straßen, Märkte,
Trinkwasser, Zugang zur Bildung, Gesundheitswesen), ihre Instandhaltung
(Zuverlässigkeit und Reparaturen), Nachhaltigkeit, und das Maß bis zu
welchem alle Gemeindemitglieder Zugang haben.
Je besser der
Zugang zu kommunalen Einrichtungen ist, umso größer ist ihre Ermächtigung.
(Für die Leistungsbemessung von Organisationen gehören hierzu Büroausstattungen,
Vorräte, Zugang zu Toiletten und anderen Einrichtungen für das Personal,
Arbeitsbedingungen, Anlagen).
Wenn der Animator
eine Gemeinde dazu bewegen will, etwas zu organisieren oder zu unternehmen,
muss er sich der Rolle von kommunalen Einrichtungen für die Ermächtigung
der Gemeinde oder Organisation bewusst sein.
KOMMUNIKATION
Kommunikation
gehört zu den 16 Elementen der Stärke, Macht und Leistung einer Gemeinde
oder Organisation. Siehe: Elemente der
Gemeindestärke.
Innerhalb
einer Gemeinde, und zwischen ihr und der Außenwelt, umfasst Kommunikation
Straßen, elektronische Medien (z.B. Telefon, Radio, Fernsehen, Internet),
Printmedien (Zeitungen, Zeitschriften, Bücher), Netzwerke, eine gemeinsame
Sprache, Bildung und die Bereitschaft und Fähigkeit zu kommunizieren (Taktgefühl,
Diplomatie, richtiges Zuhören und Gesprächsbereitschaft) im
Allgemeinen.
Je besser die
Kommunikation in der Gemeinde ist, umso stärker ist sie. (Diese Kommunikationsmittel
sind die Basis für die Arbeit einer Organisation). Eine schlechte Kommunikation
schwächt die Organisation oder Gemeinde.
Wenn der Animator
eine Gemeinde dazu bewegen will, etwas zu organisieren oder zu unternehmen,
muss er sich der Rolle der Kommunikation für die Ermächtigung der Gemeinde
oder Organisation bewusst sein.
Elemente der
Leistungsfähigkeit
/
Stärke.
Siehe
16
Elemente.
Konflikttheorie
Die Konflikttheorie besagt,
dass die Gesellschaft aus mehreren Gruppen zusammengesetzt ist, die um
knappe Ressourcen kämpfen. Die landwirtschaftliche Revolution, die noch
nicht zu Ende ist, hat einen Konflikt zwischen autochthonen Sammlern und
Jägern und ihren späteren Landbesitzern ausgemacht. Pygmäen in Uganda
und der Demokratischen Republik Kongo, Ureinwohner in Kanada, den USA und
Australien, Koisan im Süden Afrikas, sind Gesellschaften, die vom Sammeln
und Jagen abhängig sind. Sowohl in ihren Wertvorstellungen als auch in
ihrer sozialen Organisation unterscheiden sie sich grundlegend von den
landwirtschaftlichen und industriellen Kulturen, die sie ersetzt haben.
In der Bibel steht die Geschichte von Kain und Abel, einem Ackerbauer und
einem Hirten. Ihr Streit wird mit der Geschichte über den Konflikt zwischen
Bauern und Hirten veranschaulicht.
Vielleicht ist die Ermordung von
Millionen von Tutsis (die die Hirten repräsentieren) durch die Hutus (die
die Ackerbauern repräsentieren) ein aktuelles Beispiel eines solchen Konflikts.
Im Nordamerika des 19. Jahrhunderts lag der Konflikt zwischen Viehhirten
und Ackerbauern. In der Soziologie wurde das Rahmenwerk von Karl Marx,
der sich mit dem Konflikt zwischen Arbeitern und Kapitalisten in der Industriegesellschaft
beschäftigte, entwickelt. In Ihrer Arbeit als Animator in einer Gemeinde
werden Sie evtl. Landbesitzer von Pächtern unterscheiden müssen (in ländlichen
Gegenden) und Eigentümer und Pächter, die in deren Häusern wohnen (in
städtischen Slums), und darin den gravierendsten Konflikt sehen.
KONZEPTUELLE DIMENSION der Ansichten
Die Konzeptuelle Dimension der Ansichten über
Gemeinde
ist die Struktur von Ideen, die auch widersprüchlich sein können und
die Menschen vom Universum, ihrer Umwelt und ihrer eigene Rolle darin,
von Ursache und Folge, vom Wesen der Zeit und vom Verhalten haben. Siehe
„
Kultur."
Ansichten werden,
wie alle kulturellen Elemente, durch kommunikative Symbole, nicht durch
genetische (biologische) Vererbung übertragen. Die Ansichten und
Wahrnehmungen von der Wirklichkeit, die die Gemeindemitglieder teilen,
werden von Mobilisierungsaktionen beeinflusst und sollten in Ihren Plänen
beachtet werden.
KORRUPTION
Unehrlichkeit, einer der Hauptfaktoren für Armut.
Siehe:
Armutsfaktoren.
KRANKHEIT
Krankheit ist einer der fünf wesentlichen Faktoren für
Armut.
Es ist billiger, humaner
und effektiver, wenn eine Gesellschaft Krankheit vorbeugt, anstatt sie
zu heilen, und lieber geringe Ressourcen zur Verfügung stellt für die
Behandlung von häufigen Krankheiten, die eine Mehrheit der Bevölkerung
betrifft, anstatt große Gelder für teure medizinische Geräte und Fachwissen
auszugeben, die zur Behandlung von einigen wohlhabenden Menschen gebraucht
werden (daher fördert und unterstützt die WHO hauptsächlich eine allgemeine
Gesundheitsfürsorge).
Mit diesem Wissen werden
Sie als Animator vielleicht den Wunsch einer Gemeinde nach einer Klinik
zurückstellen, wenn Sie glaubhaft vermitteln, dass es logisch ist, zuallererst
für besseres Trinkwasser und gute sanitäre Anlagen zu sorgen, um Krankheiten
vorzubeugen, die durch schlechtes Wasser übertragen werden.
KRITIK
Es
ist sehr wichtig, zu lernen, dass Kritik das genaue Gegenteil von dem bewirken
kann, was wir verbessern wollen und die Situation eher
verschlechtert.
Warum? Weil
Menschen sich bedroht und angegriffen fühlen, wenn sie jemand kritisiert.
Kritik schmälert Selbstbewusstsein und Selbstachtung. Wenn wir kritisiert
werden, gehen wir in die Defensive und verteidigen sogar unseren Fehler,
anstatt ihn zu korrigieren.
Wenn
wir Gemeinden mobilisieren, Freiwillige koordinieren oder Personal verwalten,
müssen wir damit rechnen, dass Fehler gemacht werden, die wir verbessern
müssen, um unsere Ziele voranzutreiben.
Wenn wir unserer
Wut freien Lauf lassen und eine Person kritisieren, zahlen wir einen hohen
Preis für diese persönliche Erleichterung. Beachten Sie die Schlüsselbegriffe
Fehler,
Wut, und
Sandwich,
und suchen Sie Wege, die Fehler ohne negative Kritik zu
korrigieren.
Siehe:
Lob.
KULTUR
Kultur
besteht aus mehr als nur Gesängen und Tänzen, in der Sozialwissenschaft
beschreibt sie das gesamte Sozialsystem, erlernte Einstellungen und Verhaltensweisen,
die aus soziokulturellen Systemen entstanden sind; diese bestehen aus 6
Dimensionen:
technologisch,
ökonomisch,
politische,
interaktiv,
ideologisch und
weltanschaulich.
Die Basis der
Kultur ist das „Symbol." Kultur wird nicht genetisch sondern durch Symbole
übertragen. Manchmal wird sie „superorganisch,"
genannt, weil sie die einzelnen biologischen Systeme, aus denen sie zusammengesetzt
ist, übersteigt.
Siehe „Kultur."
Eine Gemeinde ist kulturell. Siehe: Strange
Fish. See
Kultur.
KULTURDIMENSIONEN
Jede Dimension ist aus
soziokulturellen Systemen zusammengesetzt (z.B. wirtschaftliches System),
die insgesamt ein großes System ergeben.
Die sechs Dimensionen sind:
technisch,
wirtschaftlich,
politisch,
institutionell,
Werte und
konzeptionell.
Da eine Gemeinde eine kulturelle Einheit
ist, lassen sich die Dimensionen auch auf Gemeinden anwenden. Siehe:
Dimensionen.
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schreiben Sie uns bitte.
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2015.09.25
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