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ABHÄNGIGKEIT (Syndrom)
Das Abhängigkeits-Syndrom ist eine Einstellung und eine Überzeugung, dass eine Gruppe ihre Probleme
nicht ohne Hilfe von außen lösen kann.
Es ist eine Schwäche, die durch Wohltätigkeit noch unterstützt wird.
Das
Abhängigkeits-Syndrom.
AKKULTURATION
Das Wort „Akkulturation" bezeichnet das Kennenlernen einer neuen Kultur, im Gegensatz zur
Enkulturation.
Oft bedeutet Akkulturation, eine neue Gesellschaft zu betreten, deren
Kultur
anders ist, aber sie dient auch der Anpassung, die wir im Umgang mit den
Veränderungen (bzw. mit den Entwicklungen) in unserer eigenen Gemeinde
brauchen.
Ihre Arbeit als Animator bewirkt einen sozialen Wandel
( Entwicklung)
in der Gemeinde. Die Mitglieder jener Gemeinde müssen „sich akkulturieren"
(sich gewöhnen) an die soeben veränderte Gemeinde.
Siehe die Studentendiskussion
über
Resozialisierung.
AKTION
Es findet eine Aktion statt, wenn die Gruppe - Ihre Zielgruppe - etwas unternimmt,
anstatt nur darüber zu lernen. Das effektivste Training ist das Aktionstraining,
in dem die Teilnehmer die Praxis kennenlernen. Ihre Aufgabe als Animator
ist es, die Gemeinde in ihren Aktionen zu fördern und zu
begleiten.
Sie haben die Gemeinde noch nicht mobilisiert, nachdem Sie einen Ausschuss gebildet haben,
der noch nichts bewegt hat, sondern erst, wenn dieser Ausschuss in Aktion
getreten ist und etwas in Gang gesetzt hat.
AKTEUR
Die Akteuresind alle Personen oder Gruppen, die erkennbare Aufgaben, Aktivitäten
oder Verantwortlichkeiten für ein Projekt übernehmen.
Siehe:
Rolle.
AFFEKT
Der Begriff „ Affekt" ist, als Verb, eine Abänderung von etwas, das von einem anderen Faktor
ausgelöst wurde. „Wenn man zu viel
isst, bekommt man Sodbrennen."
Der Begriff„Affekt" bezieht sich als Substantiv auf den Begriff„Zuneigung"
und offenbart das Vorhandensein eines emotionalen oder sentimentalen Gefühls.
„Ich denke mit großer Zuneigung (Affekt) an ihn" heißt: Ich mag
ihn sehr gern.
Die Art, wie Sie als Gemeinde-Animator arbeiten, wird die Reaktion der Gemeinde
beeinflussen.
Verwechseln Sie den Begriff „Affekt" nicht mit dem Begriff
„Effekt," der sich auf die Kausalität bezieht.
ALTRUISMUS
Altruismus ist eine der sechzehn Elemente der Stärke, Macht oder Leistungsfähigkeit
einer Gemeinde oder Organisation. Siehe:
Elemente
der Stärkung der Gemeinde.
Altruismus (Uneigennützigkeit) ist definiert als der Grad bis zu welchem die Einheit
eines Organismus (oder einer Gruppe) bereit ist, Opfer zu bringen für
das Wohl des Organismus (oder der Gruppe) als Ganzem. In der Soziologie
ist es der Anteil und das Grad bis zu dem Individuen bereit sind, ihre
eigenen Vorteile für das Wohl der ganzen Gemeinde hinzugeben (in Bezug
auf Großzügigkeit, individuelle Bescheidenheit, Gemeinde-Stolz, gegenseitige
Unterstützung, Loyalität, Sorge, Kameradschaftsgeist,
Schwestern-/Brüderschaft).
In der menschlichen Gesellschaft ist der höchste Akt von Altruismus vielleicht, für sein
Land zu sterben. In der Animation ist es die Bereitschaft, der Gemeinde
Hilfsmittel zu spenden (auch in Form von eigener Zeit, Arbeit und Energie),
ohne eine Bezahlung zu erwarten. Je mehr Altruismus eine Gemeinde entwickelt,
umso höher wird ihre Leistungsfähigkeit. (Wo es Individuen, Familien
oder Interessengruppen erlaubt wird, auf Kosten der Gemeinde gierig
und egoistisch zu sein, wird die Gemeinde dadurch geschwächt). Wenn eine
Gemeinde angeregt wird, etwas zu organisieren und in Aktion zu treten,
muss sich der Animator über die Rolle des Altruismus bei der Stärkung
dieser Gemeinde oder Organisation bewusst sein.
ANGEWANDTE SOZIOLOGIE
Im Gegensatz zur
klassischen
Soziologie strebt die Angewandte Soziologie Veränderungen der Gesellschaft
oder ihrer Institutionen an.
Die Stärkung der Gesellschaft (Community empowerment) ist ein Zweig der Angewandten Soziologie.
ANIMATION
Wird manchmal soziale Animation genannt, von dem lateinischen Wort Anima (Leben,
Seele, Feuer, automatische Bewegung). Eine Gemeinde mobilisieren, damit
sie sich von selbst bewegt, lebt und sich entwickelt.
Übersetztung des englischen Begriffs Mobilization. Animation bedeutet, die Gemeinde
zu vereinigen und sie zu mobilisieren, damit sie (als Einheit) ihre Ideen
in die Tat umsetzen kann.
Das Gemeinde-Management-Training fördert soziale Animation, indem Methoden
für Management Trainings angewandt werden, die die Leistungsfähigkeit
der Gemeinde oder ihrer Organisationen erhöhen sollen, sodass diese ihre
Entwicklung selbst beeinflussen, planen und bestimmen kann. Das Training
hilft Gemeindemitgliedern und Vorständen, Management-Techniken zu erlernen,
die sie für die Überprüfung der eigenen Fortschritte brauchen.
Darüber hinaus ermutigt und trainiert die Methode Regierungsbeamte, örtliche Behörden
und Gemeindeleiter, ihre bevormundende Haltung aufzugeben. Sie lernen so,
den Gemeinden die selbständige Erschließung von Hilfsmitteln zu erleichtern
und Aktionen in Gang zu setzen, um Einrichtungen und Dienstleistungen für
Siedlungen aufzubauen.
ANIMATOR
Deutscher Begriff für Mobilizer. Siehe:
Animation.
ANSEHEN
Ihr Ansehen ist Ihr höchstes Gut als Mobilisierer. Sie können eine besserere
Führungskraft
sein, wenn die Menschen Ihnen vertrauen.
Es ist nicht nur wichtig, ehrlich zu sein, man muss andere auch von seiner Ehrlichkeit
überzeugen. Daher sollten Sie Ihre gesamten Aktivitäten
transparent gestalten.
ANTHROPOMORPHOSE
„Anthropomorphisieren" bedeutet, menschliche Eigenschaften auf Nichtmenschliches zu
übertragen.
Dies ist zum Beispiel in der Biologie ein Problem, in der man von einer Ente
oder einem Bär sagt, sie/er habe eine „Familie" (einen menschlichen
sozialen Organismus), obwohl das falsch ist.
In der Soziologie und Animation bezeichnet der Begriff die Vorstellung von einem sozialen
Organismus, z.B. einer Gemeinde, als habe sie menschliche
Eigenschaften.
Eine Gemeinde ist kein menschliches Wesen.
ANTRAG
Ein „Antrag" ist ein Dokument, mit dem Geldmittel und/oder die Bewilligung
eines Projektes beantragt werden. Um diese Ziele zu erreichen, empfiehlt
sich die Vorlage eines
Projektplans.
In diesem Plan wird das Problem erörtert, eine Lösung vorgeschlagen, eine Strategie
zur Nutzung vorhandener Ressourcen und zur Überwindung von Hindernissen
vorgelegt, sodass Zielvorgaben nachhaltig und messbar erreicht werden.
Siehe
Anträge.
APATHIE
Die Apathie ist einer der fünf Hauptfaktoren für
Armut
und Abhängigkeit.
Der Begriff bezieht sich manchmal auf eine fatalistische Philosophie. „Bete
zu Gott, aber rudere auch ans Ufer" ist ein russisches
Sprichwort
und soll veranschaulichen, dass wir in Gottes Hand sind, uns jedoch auch selbst
helfen müssen.
Wir haben viele Fähigkeiten: zu entscheiden, zu kooperieren, unser Leben zu organisieren
und zu verbessern; wir sollten nicht gleichgültig sein und unser Nichtstun
mit Gott oder Allah rechtfertigen.
ARBEITSBLATT
Das „Arbeitsblatt" erfüllt für Workshops dieselben Aufgaben wie das
Arbeitsbuch für Lehr- oder Studiengänge: Es vermittelt Kenntnisse, Fähigkeiten und
Informationen. Ein Arbeitsblatt ist ein ein- bis zweiseitiges Dokument,
das an die Teilnehmer verteilt wird. Da die Mobilisierungsarbeit nicht
ein- für allemal erlernt werden kann (es gibt für den Beruf kein „Abschlusszeugnis“),
können aktive Mobilisierer ihre Fähigkeiten und ihr Wissen in Workshops
vertiefen bzw. auf den neuesten Stand bringen.
Da die Mobilisierungsarbeit nicht ein- für allemal erlernt werden kann (es gibt für den Beruf kein
„Abschlusszeugnis“), können aktive Mobilisierer ihre Fähigkeiten
und ihr Wissen in Workshops vertiefen bzw. auf den neuesten
Stand bringen.
ARBEITSPLAN
Ein
Arbeitsplan
ist ein Dokument, das alle Teilnehmer eines Projekts, ihre Verantwortlichkeiten
und Rollen, sowie alle erforderlichen Aufgaben und den Zeitraum für die
Projektdurchführung auflistet.
Ein Arbeitsplan unterscheidet sich von einem Gemeinde-Aktionsplan
(CAP).
Armut
Armut ist mehr als Geldmangel oder erschwerter Zugang zu modernen Einrichtungen
und Dienstleistungen, wie z.B. Wasserversorgung, Verkehrsinfrastruktur,
Bildung oder Gesundheitswesen. Sie ist die Folge von „geistiger Armut”
, d.h. eine Grundhaltung von Hoffnungslosigkeit und Mutlosigkeit, die Unkenntnis
über vorhandene Ressorcen, die Abhängigkeit von Anderen, ein Mangel an
Selbstbewusstsein, Vertrauen, Kenntnissen, Integrität und effektiver, nachhaltiger
Organisation; kurz: eine schlechte Verwaltung.
Siehe
Armutsfaktoren.
Die Armut von Einzelpersonen oder Gruppen ist ein soziales Problem, das bei den Wurzeln
gepackt werden muss. Sie kann reduziert werden, indem man den Betroffenen
zeigt, wie sie sich selbst helfen können. Ziel ist das
Empowerment
(die Stärkung) der Gemeinde, die für
ihren Fortschritt kämpfen und sich neuen Herausforderungen stellen muss.
Die Armutsbeseitigung setzt eine nachhaltige Verwaltung voraus.
ARMUTSBESEITIGUNG
Als Mobilisierer arbeiten wir darauf hin, das soziale Problem der Armut durch
die Analyse und die Bekämpfung ihrer Ursachen zu beseitigen.
Zwei zusätzliche Ansätze zur Armutsbeseitigung (kommunal und privat) werden in folgenden Modulen vorgestellt:
Gemeindemobilisierungs-Kreislauf
und
Einkommensgenerierungsplan.
ARMUTSFAKTOREN
Die fünf größten Faktoren für
Armut
(als soziales Problem) sind:
Unwissenheit,
Krankheit,
Apathie,
Unehrlichkeit und
Abhängigkeit.
Diese verursachen wiederum andere Faktoren, u.a. den Mangel an Märkten, schlechte Infrastrukturen,
schwache Führung, schlechte Regierungsform, Arbeitslosigkeit, den Mangel
an Fertigkeiten und Kapital.
ARMUTSLINDERUNG
Mit dem Wort „Linderung” beschreibt man eine zeitweise Linderung
von Schmerz und Unwohlsein. Um die Armut aber zu beseitigen,
reicht es nicht aus, mittellosen Menschen Geld zu geben.
Da wir als Mobilisierer nicht die Symptome sondern die Ursachen für Armut bekämpfen,
lehnen wir es ab, Armut lediglich durch Geldtransfers beseitigen
zu wollen.
ARMUTSREDUZIERUNG
Das Wort „Reduzierung" drückt aus, dass etwas verringert wird. Siehe:
Prinzipien
der Gemeindestärkung.
Im Gegensatz zur „Linderung", die die Armutsfaktoren nur zeitweise verringert, ist
man mit der Reduzierung auf dem besten Weg zur Beseitigung von
Armut.
ÄSTHETISCHE-WERTE-DIMENSION DER GEMEINDE
Die
Ästhetische-Werte-Dimension
der Gemeinde bezeichnet die Anschauungen,
die manchmal paradox, uneinheitlich oder widersprüchlich sein können,
die Menschen über Gutes und Schlechtes, Schönes und Hässliches, Richtiges
und Falsches haben und mit denen die Personen ihr Handeln
rechtfertigen.
Eine
Dimension
von Kultur. Basiseinheit = Symbol. Siehe
„Kultur." Erlernt; nicht genetisch übertragen.
Ideologie.
Werte.
(Siehe
Dimensionen).
AUSWIRKUNG
Das Wort „Auswirkung" impliziert das Ergebnis einer anderen Aktion oder Bedingung, die
sie auslöst.
„Dein unpassendes Benehmen wird eine negative Auswirkung auf deine Erfolge als
Mobilisierer haben."
AUSWIRKUNG & OUTPUT
Auswirkung: Die längerfristigen Resultate und Konsequenzen (z.B. Folgen für eine Gemeinde) eines
realisierten Projektes. Ist nicht dasselbe wie ein „Output." Ist
nicht so indirekt wie ein „Einfluss" oder ein „Langzeiteffekt."
Output: Alle direkten, unmittelbaren Ergebnisse eines Projekts (wir hoffen, dass die
Outputs den angestrebten Zielen entsprechen). Ist nicht dasselbe wie eine
längerfristige „Auswirkung.”
AUTORITÄT
Autorität ist eine Institution, die als rechtmäßig angesehen wird.
>Die Aufgabe des Animators ist es, eine Autorität in einer Gemeinde ausfindig zu machen und einzuschätzen,
wie sie zukünftig aussehen könnte.
Wenn der Animator eine Gemeinde organisiert
und mobilisiert, darf er die Autorität nicht ignorieren.
AZEPHAL
Anführerlos (zeph = ceph = Kopf). In kleinen Gruppen von Sammlern und Jägern waren die politischen
Strukturen minimal, fast egalitär. Gruppen, in denen es keine erkennbaren
Anführer oder Könige gab, bezeichneten die Anthropologen als
azephal.
In modernen Gesellschaften existieren sie nur als zeitbedingte und unbeständige Gruppen von Freunden. Nur in
den kleinsten und am wenigsten gefestigten Gemeinschaften würde man azephale
politische Systeme finden.
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2015.09.22
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