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SECHS WICHTIG WORTE
Übersetzt von Kathrin Schubert
Korrektur gelesen von Martina Sander
DEMOKRATIE
Demokratie kommt vom alten Griechisch, wo "demo" das Volk heißt (wie in Demografie) und "kratie" die Macht (wie in Bürokratie oder Aristokratie).
Das Wort Demokratie heißt also die Macht des Volkes. Ironischerweise war das alte Griechenland nicht sehr demokratisch; die Ökonomie basierte auf Sklavenarbeit.
Es gibt verschiedene Arten der Demokratie: z. B. repräsentative Demokratie, wo das Volk Repräsentanten wählt (z. B. Parlamentsabgeordnete), die dann für das Volk Entscheidungen treffen, und direkte Demokratie, wo das Volk an den Entscheidungen teilnimmt.
Als Mobilisierer sollten Sie in dem Gemeinschaftsprojekt die Demokratie fördern, aber es muß nicht das britische Parlamentssystem sein! Suchen Sie etwas, das dem sozialen Umfeld angemessen ist.
DEMOKRATISIERUNG
Ein Prozeß des sozialen Wandels in Richtung mehr politischem Mitspracherecht für alle.
MACHT
Mit Macht kann man Dinge bewegen, sie gewährleistet die notwendige
Stärke.
In der politischen
Dimension von
Kultur bedeutet dies, mit
politischer Macht Dinge in einer Gesellschaft zu kontrollieren, zu beeinflussen oder zu ändern.
LEISTUNGSAUFBAU
Leistung" (Fähigkeit) einer Gemeinde oder Organisation.
Stärkung.
Empowerment
Elemente der Stärke eine Liste über 16 Elemente der Leistungssteigerung.
Der Unterschied zwischen Leistungsförderung und Leistungsaufbau liegt in der Konzeption, in der die Kraft des Wachstums liegt.
Der Begriff „Leistungsaufbau" impliziert, dass eine Hilfsorganisation der Gemeinde oder Organisation die Energie zur Leistungsfähigkeit von außen gibt.
Die Hilfsorganisation läuft Gefahr, der Gemeinde durch
„Sozialingenieurwesen" ihre Selbstbestimmung zu nehmen.
Der Begriff „Leistungssteigerung" impliziert hingegen, dass die Energie zur Entwicklung intern, aus der Gemeinde oder Organisation heraus, entsteht.
Siehe den Slogan von
Julius Nyerere;
eine Gemeinde entwickelt sich von selbst.
STÄRKUNG
Die Stärkung einer Gemeinschaft (oder Organisation) ist eine Vervielfachung ihrer
Stärke, eine Erhöhung ihrer
Kapazität (Fähigkeit), ihre Ziele zu erreichen.
Genau wie die Kapazitätenentwicklung ist sie ein Weg, um stärker zu werden. Siehe
"Auswertung der Stärkung" für eine Liste von sechzehn Elementen der Stärke oder Kapazität und für eine partizipative Methode, ihre Vergrößerung zu bewerten.
Im Gegensatz zum
Wohltätigkeitsansatz hat die Stärkungsmethode zum Ziel, die Gemeinschaft zu stärken und sie nicht darin zu ermutigen,
abhängig von Fremdmitteln zu bleiben.
Die Stärkungsmethode macht deshalb nicht alles leicht für die Gemeinschaft, weil sie davon ausgeht, daß Mühsam und Widerstand stärken, genau wie sportliches Trainieren. Siehe auch
Die Stärkung der Gemeinschaft.
Siehe Der Dschihad, für eine interessante Metapher.
DIE STÄRKUNG
Empowerment.
Macht machen.
Stärkung.
Leistungsfähigkeit fördern oder die Fähigkeit, Ziele zu erreichen.
STÄRKUNGSMETHODE
Das Schulungsmaterial auf dieser Website dient der Bekämpfung von Armut in einkommensschwachen Gemeinden, die durch Mobilisierung und Management Training gestärkt werden sollen. Die Theorie hinter diesen Fertigkeiten und Techniken kommt aus der Soziologie.
Aber auch ein geschulter Soziologe und erfolgreicher Gemeindearbeiter kann seinen Job nur gut machen, wenn er die Grundsätze der Vermittlung von Fertigkeiten oder der Beschreibung des Projekts kennt.
Es gibt mehrere wichtige Grundsätze:
- Die Machtverhältnisse (gemeint sind Meinungsmacher und -führer, nicht die demografische Mehrheit) müssen den Wunsch haben, dass die Gemeinschaft selbständiger wird und bereit ist, dafür zu arbeiten und Opfer zu bringen. (Anführer und Meinungsmacher können formell und/oder informell sein, offiziell anerkannt und/oder nicht offiziell anerkannt). Ist dies nicht gegeben, verschwendet der Mobilisierer seine Zeit und würde besser in einer anderen Gemeinde eingesetzt.
- Ein erfahrener und/oder ausgebildeter Trainer muss zur Verfügung stehen, um zu intervenieren, zu fördern und die Gemeinschaft dabei anzuleiten, sich zu organisieren und Maßnahmen zur Überwindung der Armut zu ergreifen und selbständiger zu werden. Der Mobilisierer kann jemand mit natürlichen Talenten und Fähigkeiten sein, während das Training auf dieser Internetseite darauf zielt, diese Fähigkeiten und Talente zu entfalten und zu verbessern.
- Während Unterstützung durchaus angeboten werden kann, sollte es keine reine Wohltätigkeit sein, die Abhängigkeit und Schwäche begünstigt, sondern vielmehr eine Partnerschaft mit Unterstützung und Training, die Selbständigkeit und einen Zuwachs an Fähigkeiten fördert.
- Empfängerorganisationen oder -gemeinschaften sollten nicht kontrolliert oder zur Veränderung gezwungen werden, aber Fachleute, die als Aktivist oder Mobilisierer ausgebildet wurden, sollten intervenieren, und zwar durch Anregung, Information und Anleitung. Social Engineering muß vermieden werden. Überzeugung und Förderung sind notwendig.
- Organismen werden durch Übung stärker, durch Anstrengung und dadurch, dass sie sich mit Widrigkeiten auseinandersetzen. Die Methodik der Stärkung berücksichtigt diesen Grundsatz für soziale Organisationen. Sport-Trainer verwenden das Schlagwort "Ohne Schweiß kein Preis". Wir möchten nicht für körperliche Höchstleistungen werben, aber doch für Kampf und Anstrengung.
- Aktives Einbeziehen der Empfänger, insbesondere bei der Entscheidungsfindung, ist entscheidend für die Zunahme der Leistungsfähigkeit. Entscheidungen können nicht stellvertretend für die Gemeinschaft getroffen werden.
- Ein wesentlicher Anteil der Ressourcen (der unterschiedlich sein kann), die für das Gemeinschaftsprojekt (also die Maßnahme) erforderlich sind, muß von den Mitgliedern der Gemeinschaft bereitgestellt werden.
- Wir müssen darauf abzielen, dass die Teilnehmer von Anfang an die volle Kontrolle übernehmen, sich in der vollen Entscheidungsfindung üben und die volle Verantwortung für die Handlungen übernehmen, die zu ihrer vermehrten Stärke führen.
Vergleiche auch Bartle (2004) für weitere Einzelheiten zu diesen Grundsätzen
Das sind die Basis-Grundsätze der Stärkungsmethode.
PARTNERSCHAFT
Eine "Partnerschaft" ist eine Beziehung, die auf einer gewissen Gleichberechtigung zwischen den Teilnehmenden beruht. Unter dem Kennwort "unabhängig"steht, daß wir alle zu einem gewissen Grade voneinander abhängig sind. Auch wenn Ihre Arbeit eine Gemeinden aus der Abhängigkeit führt, kann sie nie völlig unabhängig werden.
Das realistische Ziel ist also, daß Gemeinden Partnerschaften mit Stadt- oder Bezirksbehörden eingehen und mehr gleichberechtigte Beziehungen anstreben.
PARTIZIPATION
"Partizipation" wird auf dieser Website in verschiedenen Sinnen gebraucht.
"Gemeinschaftspartizipation" bedeutet, daß sich alle Mitglieder einer Gemeinschaft an allen Entscheidungen beteiligen, die das Leben der Gemeinschaft beeinflussen (und nicht nur befragt werden oder Beiträge leisten). Siehe
PAR. Siehe auch
Civic Engagement.
"Partizipatives Training" bedeutet, daß die Trainierenden vom Tun lernen. Das aktive Mitwirken ist also eine wirksame Art und Weise, etwas zu lernen. Man lernt weniger effektiv, wenn man nur einer Vorlesung oder einem Vortrag zuhört.
"Partizipative Verwaltung" bedeutet, daß die Verwaltung nicht nur Sache der Leiter ist, sondern alle etwas angeht. "Partizipative Evaluierung"
(PRA) bedeutet, daß die betroffene Gemeinschaft oder Organisation dazu angeregt wird, an der Auswertung ihrer Situation und der Festlegung der Prioritäten aktiv teilzunehmen.
NACHHALTIGKEIT
Das Wort "Nachhaltigkeit" ist wichtig in der Entwicklungshilfe. Es bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, daß etwas aufrecht erhalten werden kann, wenn die Unterstützung von außen beendet ist. Wenn eine Gemeinde einen Brunnen baut, sollte sie möglichst die Pumpe reparieren, säubern und benutzen können, wenn sie einmal gebaut ist.
Für einen Spender ist Nachhaltigkeit die Weiterführbarkeit eines Projektes oder dessen Ergebnisses, wenn der Spender sich zurückzieht. Für Sie als Mobilisierer ist sie die Weiterführbarkeit des sozialen Prozesses der Gemeinschaftsstärkung, wenn Sie sich zurückziehen. Für Umweltschützer und Ökologen heißt Nachhaltigkeit, daß eine Aktivität umweltverträglich ist (z. B. im biologischen Sinne) und daß nicht-erneuerbare Ressourcen nicht aufgebraucht werden.
TRANSPARENZ
Die Transparenz ist sehr wichtig für die Stärkung einer Gemeinschaft (siehe
Die Elemente der Stärkung). Das Wort "transparent" bedeutet hier die Möglichkeit, durch etwas hindurchzusehen
Wenn Beamte versuchen, etwas im Geheimen zu tun (Z. B. Entscheidungen zu treffen, Mittel zuzuteilen) und ihre Machenschaften von der Öffentlichkeit verstecken, sind sie nicht transparent. Sie halten die Bürger zum Narren.
Das führt zu Vertrauenslosigkeit, Apathie und Marginalisierung (wichtige Faktoren, die zu
Armut und schwachen Gemeinschaften beitragen). Ihre Rolle als Mobilisierer ist es, Transparenz zu fördern. Sie sollten deshalb erklären, was Transparenz ist und daß die Menschen ein Recht und eine Verantwortung haben zu wissen, was vor sich geht (die Bewußtseinsbildung).
Sie fördern die Transparenz auch, indem Sie sicherstellen, das sie von den Gemeinschaftsorganisationen betont wird, die Sie bilden oder umgestalten. Gesetze wie das "Informationsfreiheitsgesetz" oder ähnliche Gesetze, die öffentlichen Zugang zu den Einzelheiten der Staatsausgaben sichern, sind geschaffen worden, um Regierungstransparenz zu fördern - auch wenn manche Beamte versuchen, solche Gesetze zu umgehen.
Wenn Sie ein Problem verstecken, vertuschen oder verleugnen, verhindern Sie seine Lösung.
Wenn Sie es sichtbar machen, zugeben und ehrlich untersuchen, sind Sie auf dem besten Weg, es zu lösen. Die Transparenz macht stark.
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2015.08.06
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